20 Minuten - Zurich

Lehrer erhält Berufsverb­ot wegen Sex-Chats mit Buben

BÜLACH. Ein Lehrer (47) ist wegen versuchter sexueller Handlungen mit Kindern verurteilt worden.

- THOMAS MATHIS

Über Skype chattete ein Primarlehr­er an mehreren Tagen mit einem Nutzer, der sich als 13-jähriger Lars ausgab. Kennen gelernt hatten sich die beiden auf der Plattform Purplemoon, einem Treffpunkt für Lesben, Schwule und Bisexuelle. Der Lehrer fragte Lars jeweils, ob er mit ihm zusammen onanieren würde, und schlug einmal auch vor, gleichzeit­ig zum Orgasmus zu kommen. Was der Mann nicht ahnte: Lars war kein Bub, sondern ein verdeckter Ermittler der Kantonspol­izei Bern.

Deswegen musste der 47-Jährige gestern in Bülach vor dem Einzelrich­ter erscheinen. Dieser verurteilt­e ihn unter anderem wegen mehrfacher versuchter sexueller Handlungen mit Kindern zu einer bedingten Freiheitss­trafe von acht Monaten und einer Busse von 3600 Franken. Zudem sprach er ein lebenslang­es Berufsverb­ot aus. Darüber war der Beschuldig­te froh: Lehrer sei zwar immer seine Berufung gewesen, aber er wolle nie mehr in den Bildungsbe­reich zurück. Er ist derzeit auch in Therapie: «Ich will mein Leben in den Griff bekommen.» Den Sachverhal­t gestand er vollumfäng­lich.

Bereits vor über zehn Jahren sei er schon einmal in so einen «Blödsinn reingelauf­en». Warum er es wieder gemacht habe, verstehe er nicht – «eine absolute Dummheit». In der Tatzeit habe er trotz Bemühungen keinen neuen Therapeute­n finden können. Obwohl der Beschuldig­te wegen des Verfahrens im April 2018 einige Stunden in Haft war, gab er im Herbst einige Monate Unterricht. An etwas Sexuelles habe er dabei aber nie gedacht.

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TAM Der Lehrer wurde am Bezirksger­icht Bülach schuldig gesprochen.

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