Lehrer erhält Berufsverbot wegen Sex-Chats mit Buben
BÜLACH. Ein Lehrer (47) ist wegen versuchter sexueller Handlungen mit Kindern verurteilt worden.
Über Skype chattete ein Primarlehrer an mehreren Tagen mit einem Nutzer, der sich als 13-jähriger Lars ausgab. Kennen gelernt hatten sich die beiden auf der Plattform Purplemoon, einem Treffpunkt für Lesben, Schwule und Bisexuelle. Der Lehrer fragte Lars jeweils, ob er mit ihm zusammen onanieren würde, und schlug einmal auch vor, gleichzeitig zum Orgasmus zu kommen. Was der Mann nicht ahnte: Lars war kein Bub, sondern ein verdeckter Ermittler der Kantonspolizei Bern.
Deswegen musste der 47-Jährige gestern in Bülach vor dem Einzelrichter erscheinen. Dieser verurteilte ihn unter anderem wegen mehrfacher versuchter sexueller Handlungen mit Kindern zu einer bedingten Freiheitsstrafe von acht Monaten und einer Busse von 3600 Franken. Zudem sprach er ein lebenslanges Berufsverbot aus. Darüber war der Beschuldigte froh: Lehrer sei zwar immer seine Berufung gewesen, aber er wolle nie mehr in den Bildungsbereich zurück. Er ist derzeit auch in Therapie: «Ich will mein Leben in den Griff bekommen.» Den Sachverhalt gestand er vollumfänglich.
Bereits vor über zehn Jahren sei er schon einmal in so einen «Blödsinn reingelaufen». Warum er es wieder gemacht habe, verstehe er nicht – «eine absolute Dummheit». In der Tatzeit habe er trotz Bemühungen keinen neuen Therapeuten finden können. Obwohl der Beschuldigte wegen des Verfahrens im April 2018 einige Stunden in Haft war, gab er im Herbst einige Monate Unterricht. An etwas Sexuelles habe er dabei aber nie gedacht.