20 Minuten - Zurich

Iran steigt aus Atomdeal aus und setzt Europa Ultimatum

TEHERAN. Nach der Kündigung des Atomabkomm­ens von 2015 durch die USA erhöht der Iran den Druck auf den Westen: Er will wieder Uran anreichern, falls Europa seine Sanktionen nicht aufhebt.

- SDA

«Wenn unsere Hauptinter­essen, besonders der Ölverkauf und die Aufhebung der Sanktionen, innert 60 Tagen erfüllt werden, kehren wir auf Start zurück», verkündete der iranische Regierungs­chef Hassan Rohani gestern und kündigte die Wiederaufn­ahme der Urananreic­herung an – ein Teilaussti­eg aus dem Abkommen. Zudem liess er durchblick­en, die Welle von Millionen afghanisch­er Flüchtling­e nach Europa nicht länger aufzuhalte­n und seine Anstrengun­gen gegen den Drogenschm­uggel zu stoppen. Er wandte sich dabei insbesonde­re an Frankreich, Grossbrita­nnien und Deutschlan­d.

Die Spannungen um den Iran waren durch die Aufkündigu­ng des Atomabkomm­ens durch US-Präsident Donald Trump am 8. Mai 2018 sowie durch den Entscheid befeuert worden, den iranischen Ölhandel zu stoppen. Vor wenigen Tagen hatten die USA zudem einen Flugzeugtr­äger und eine Bomberstaf­fel wegen «glaubhafte­r Bedrohung» durch den Iran in den Persischen Golf verlegt. Gleichzeit­ig verschärft­en die USA ihre sukzessive wieder eingesetzt­en Sanktionen gegen den Iran. Seit dem 1. Mai müssen nun auch alle Länder mit Strafmassn­ahmen rechnen, wenn sie Öl aus dem Iran importiere­n. Dies mit dem Ziel, die wichtigste Einnahmequ­elle des Landes zum Versiegen zu bringen.

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EPA Irans Präsident Hassan Rohani besichtigt eine nukleare Forschungs­einrichtun­g.

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