20 Minuten - Zurich

Weekend-Fahrverbot für Junglenker gefordert

BERN. Junglenker verunfalle­n häufig nachts und am Wochenende. Experten empfehlen radikale Massnahmen.

- SIGRID SCHATTON

Fährt eine Gruppe junger Menschen mit dem Auto vom Ausgang nach Hause, ist das Unfallrisi­ko besonders hoch. Das sagt Mark Kipfer von der Beratungss­telle für Unfallverh­ütung (BfU). Mitfahrer animierten Lenker etwa zu riskanten Überholman­övern. Hinzu kommt: «Der wenig routiniert­e Fahrer ist müde, es ist dunkel und er nimmt einen Schleichwe­g, weil er vielleicht noch ein Bier getrunken hat.» In einem neuen Bericht stellt die BfU Massnahmen vor, die sie für prüfenswer­t hält. Unter 25-Jährigen soll das Fahren in der Nacht oder mit jungen Passagiere­n verboten werden. Auch eine Kombinatio­n sei möglich, etwa das Mitführen junger Passagiere in Wochenendn­ächten, so Kipfer.

Daniel Menzi vom Fahrlehrer­verband hält die Massnahme für zielführen­d: «Gerade junge Männer schaukeln sich im Auto gegenseiti­g auf und neigen zu gefährlich­em Fahrverhal­ten.»

Eine langfristi­ge Lösung sei das Verbot aber nicht: «Es wäre nur ein kleines Pflästerch­en.» Er plädiert für eine bessere und längere Ausbildung. «Das Auto ist schliessli­ch eine Waffe.» Skeptisch ist SP-Nationalra­t Thomas Hardegger: «Ein generelles Fahrverbot in der Nacht für Junglenker in der Probezeit würde auch die vielen bestrafen, die verantwort­ungsvoll handeln.» Gleich sieht es Grünen-Nationalra­t Michael Töngi. Viel wichtiger seien Alkoholund Geschwindi­gkeitskont­rollen.

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Nach der Party mit dem Auto heim: Hier ist das Unfallrisi­ko sehr hoch.

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