Weekend-Fahrverbot für Junglenker gefordert
BERN. Junglenker verunfallen häufig nachts und am Wochenende. Experten empfehlen radikale Massnahmen.
Fährt eine Gruppe junger Menschen mit dem Auto vom Ausgang nach Hause, ist das Unfallrisiko besonders hoch. Das sagt Mark Kipfer von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU). Mitfahrer animierten Lenker etwa zu riskanten Überholmanövern. Hinzu kommt: «Der wenig routinierte Fahrer ist müde, es ist dunkel und er nimmt einen Schleichweg, weil er vielleicht noch ein Bier getrunken hat.» In einem neuen Bericht stellt die BfU Massnahmen vor, die sie für prüfenswert hält. Unter 25-Jährigen soll das Fahren in der Nacht oder mit jungen Passagieren verboten werden. Auch eine Kombination sei möglich, etwa das Mitführen junger Passagiere in Wochenendnächten, so Kipfer.
Daniel Menzi vom Fahrlehrerverband hält die Massnahme für zielführend: «Gerade junge Männer schaukeln sich im Auto gegenseitig auf und neigen zu gefährlichem Fahrverhalten.»
Eine langfristige Lösung sei das Verbot aber nicht: «Es wäre nur ein kleines Pflästerchen.» Er plädiert für eine bessere und längere Ausbildung. «Das Auto ist schliesslich eine Waffe.» Skeptisch ist SP-Nationalrat Thomas Hardegger: «Ein generelles Fahrverbot in der Nacht für Junglenker in der Probezeit würde auch die vielen bestrafen, die verantwortungsvoll handeln.» Gleich sieht es Grünen-Nationalrat Michael Töngi. Viel wichtiger seien Alkoholund Geschwindigkeitskontrollen.