20 Minuten - Zurich

Damhirsche­n drohte der Abschuss, weil Unbekannte sie freigelass­en hatten

WETTINGEN. Weil jemand den Zaun aufgeschni­tten hatte, liefen 40 Hirsche frei herum. Jetzt gibt es ein Happy End – fast.

- SOM

Der Schreck war gross, als Walter Benz letzte Woche das grosse Loch im Zaun des Geheges seiner Damhirsche sah: «Unbekannte hatten es in der Nacht auf Mittwoch mit grösseren Geräten in den stabilen Zaun geschnitte­n.» Mit seinem Vater betreibt er in Wettingen AG auf dem Mooshof eine Zucht mit 150 Tieren. Davon waren an diesem Mittwochmo­rgen 90 weg. «50 konnten wir relativ rasch wieder zurück auf die Weide treiben. Die restlichen 40 liefen im Wald oberhalb des Geheges frei herum», so Benz. Ihnen drohte laut Tele M1 gar der Tod. Denn Damhirsche seien keine einheimisc­he Art und dürften nicht ausgewilde­rt werden. «Deshalb müssten die Jäger sie eigentlich abschiesse­n», so Benz. So weit kommt es aber jetzt wohl nicht, denn Benz und seine Helfer konnten inzwischen fast alle Tiere wieder zurück auf die Weide treiben.

Möglich war dies nur nachts: «Tagsüber verstecken sich die Tiere wegen der vielen Spaziergän­ger im Wald.» Obwohl die Damhirsche bei Dunkelheit die Nähe ihres Geheges suchten, musste man mit ihnen sehr vorsichtig umgehen: «Viele Weibchen waren hochtragen­d. Sie vertragen keinen Stress und dürfen nicht gehetzt werden.» Benz hofft nun, dass man die restlichen zwölf Tiere wiederfind­et – alle umliegende­n Jäger sind gewarnt: «Sie werden in nächster Zeit keine Damhirsche abschiesse­n.»

Haben etwa Vandalen oder Tierschütz­er die Damhirsche freigelass­en? Auf solche Spekulatio­nen will sich Benz nicht einlassen: «Das ist Sache der Polizei. Wir sind einfach froh, wenn die Täter gefasst werden.»

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WALTER BENZ Rund 40 Damhirsche liefen im Wald herum – die meisten konnten eingefange­n werden.

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