Damhirschen drohte der Abschuss, weil Unbekannte sie freigelassen hatten
WETTINGEN. Weil jemand den Zaun aufgeschnitten hatte, liefen 40 Hirsche frei herum. Jetzt gibt es ein Happy End – fast.
Der Schreck war gross, als Walter Benz letzte Woche das grosse Loch im Zaun des Geheges seiner Damhirsche sah: «Unbekannte hatten es in der Nacht auf Mittwoch mit grösseren Geräten in den stabilen Zaun geschnitten.» Mit seinem Vater betreibt er in Wettingen AG auf dem Mooshof eine Zucht mit 150 Tieren. Davon waren an diesem Mittwochmorgen 90 weg. «50 konnten wir relativ rasch wieder zurück auf die Weide treiben. Die restlichen 40 liefen im Wald oberhalb des Geheges frei herum», so Benz. Ihnen drohte laut Tele M1 gar der Tod. Denn Damhirsche seien keine einheimische Art und dürften nicht ausgewildert werden. «Deshalb müssten die Jäger sie eigentlich abschiessen», so Benz. So weit kommt es aber jetzt wohl nicht, denn Benz und seine Helfer konnten inzwischen fast alle Tiere wieder zurück auf die Weide treiben.
Möglich war dies nur nachts: «Tagsüber verstecken sich die Tiere wegen der vielen Spaziergänger im Wald.» Obwohl die Damhirsche bei Dunkelheit die Nähe ihres Geheges suchten, musste man mit ihnen sehr vorsichtig umgehen: «Viele Weibchen waren hochtragend. Sie vertragen keinen Stress und dürfen nicht gehetzt werden.» Benz hofft nun, dass man die restlichen zwölf Tiere wiederfindet – alle umliegenden Jäger sind gewarnt: «Sie werden in nächster Zeit keine Damhirsche abschiessen.»
Haben etwa Vandalen oder Tierschützer die Damhirsche freigelassen? Auf solche Spekulationen will sich Benz nicht einlassen: «Das ist Sache der Polizei. Wir sind einfach froh, wenn die Täter gefasst werden.»