Hools sollen während Match auf den Posten
LUZERN. Nach den Ausschreitungen der GC-Hooligans fordern Politiker vermehrte Meldeauflagen. Nur so würden Rayonverbote eingehalten.
Nach der Schande von Luzern haben Politiker die Nase voll von den Hooligans. Von rechts bis links fordern sie endlich griffige Massnahmen. Mauro Tuena (SVP) und Priska Seiler Graf (SP) fordern, dass Meldeauflagen als scharfes Mittel gegen Hooligans häufiger angeordnet werden. Die Hools müssten sich dabei während Spielen ihres Teams auf dem Polizeiposten melden.
Beim Spiel FC Luzern gegen GC kam es am Sonntagabend zu hässlichen Szenen. Teils vermummte GC-Fans stiegen während der Partie über die Gitter im Luzerner Stadion und forderten die Spieler auf, ihre Trikots auszuhändigen. Die Begegnung wurde abgebrochen. Mauro Tuena, Präsident der SVP Stadt Zürich, fordert mehr Härte im Umgang mit Fangewalt: «Es ist jetzt fünf vor zwölf. Muss es erst einen Toten geben, bevor endlich gehandelt wird?» In grösseren Städten ist es gemäss Tuena schwierig, Rayonverbote rigoros durchzusetzen. Er begrüsst deshalb Meldeauflagen, wie sie die Kantonspolizei Waadt teils verhängt: «Zwei bekannte Hooligans müssen sich während Auswärtsspielen stündlich auf dem Polizeiposten in ihrem Wohnort zeigen, damit das Verbot sicher eingehalten wird.»
Das Hooligan-Konkordat von 2007 erlaubt solche Meldeauflagen. Doch damit sich ein Hooligan an Spieltagen regelmässig bei der Polizei melden muss, sind gesetzliche Bedingungen einzuhalten. So muss der Betroffene in den letzten zwei Jahren gegen ein Rayonverbot oder eine Ausreisebeschränkung verstossen haben. Auch wenn davon ausgegangen wird, dass mildere Massnahmen wirkungslos sind, kann eine Meldeauflage verhängt werden.
Auch die Zürcher SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf stellt fest, dass das Hooligan-Problem grösser wird. Sie sei ebenfalls dafür, dass Meldeauflagen häufiger ausgesprochen würden: «Das ist eigentlich die letzte Stellschraube, die ich momentan noch sehe.» Meldeauflagen würden auch nicht gegen den Persönlichkeitsschutz verstossen – dieser sei ihr sehr wichtig. «Gegen Fangewalt ist schon so viel unternommen worden und trotzdem scheinen die Massnahmen nur bedingt zu wirken», so Seiler Graf.