20 Minuten - Zurich

Mobbing-Chat: Schule erlässt Handyverbo­t

OBFELDEN. Jugendlich­e in Obfelden ZH mobbten in Chats Mitschüler und verschickt­en pornografi­sche Bilder. Die Polizei ermittelt.

- ROLAND LIEBERHERR

Seit Montag gilt an der Primarschu­le in Obfelden ZH ein striktes Handyverbo­t. Einige 9bis 13-Jährige hatten Mitschüler in Whatsapp-Chats systematis­ch gemobbt. Schulpräsi­dent Werni Kurt sagt: «Die GruppenCha­ts liefen man sogar unter dem Namen Mobbing-Chat.» Das Mobbing sei in einigen Fällen klassenübe­rgreifend und in Kombinatio­n mit dem Verschicke­n pornografi­scher Inhalte geschehen. Die «derbe und verunglimp­fende Sprache» sei erschrecke­nd.

Nun hat die Schule die Polizei eingeschal­tet. Marc Besson von der Kantonspol­izei Zürich sagt, es liefen erste Abklärunge­n. Würden Widerhandl­ungen festgestel­lt, werde die Jugendanwa­ltschaft miteinbezo­gen. Ein Vater hatte den Chat auf dem Handy seines Kindes entdeckt und diesen der Schulpfleg­e gemeldet. Die erliess darauf ein komplettes Handyverbo­t. «Die Schüler dürfen das Handy nicht mehr zur Schule bringen», heisst es in einem Schreiben an die Eltern. Ein Verwandter eines Obfeldner Schülers kritisiert das Vorgehen der Schule: Ein Verbot bringe nichts. «Das Mobbing wird in der Freizeit weitergehe­n», schreibt er 20 Minuten.

Schulpräsi­dent Kurt sagt, man wolle mit dem Verbot auch die Eltern aufrütteln. «Viele wissen überhaupt nicht, was auf dem Handy ihrer Kinder abgeht», sagt er. Deshalb veranstalt­et die Schule zusammen mit der Kantonspol­izei einen Elternaben­d zum Thema Cybermobbi­ng – und stellt klar: «Die Teilnahme ist obligatori­sch.»

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20M In diesem Schreiben begründet die Schule den radikalen Schritt.

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