Mobbing-Chat: Schule erlässt Handyverbot
OBFELDEN. Jugendliche in Obfelden ZH mobbten in Chats Mitschüler und verschickten pornografische Bilder. Die Polizei ermittelt.
Seit Montag gilt an der Primarschule in Obfelden ZH ein striktes Handyverbot. Einige 9bis 13-Jährige hatten Mitschüler in Whatsapp-Chats systematisch gemobbt. Schulpräsident Werni Kurt sagt: «Die GruppenChats liefen man sogar unter dem Namen Mobbing-Chat.» Das Mobbing sei in einigen Fällen klassenübergreifend und in Kombination mit dem Verschicken pornografischer Inhalte geschehen. Die «derbe und verunglimpfende Sprache» sei erschreckend.
Nun hat die Schule die Polizei eingeschaltet. Marc Besson von der Kantonspolizei Zürich sagt, es liefen erste Abklärungen. Würden Widerhandlungen festgestellt, werde die Jugendanwaltschaft miteinbezogen. Ein Vater hatte den Chat auf dem Handy seines Kindes entdeckt und diesen der Schulpflege gemeldet. Die erliess darauf ein komplettes Handyverbot. «Die Schüler dürfen das Handy nicht mehr zur Schule bringen», heisst es in einem Schreiben an die Eltern. Ein Verwandter eines Obfeldner Schülers kritisiert das Vorgehen der Schule: Ein Verbot bringe nichts. «Das Mobbing wird in der Freizeit weitergehen», schreibt er 20 Minuten.
Schulpräsident Kurt sagt, man wolle mit dem Verbot auch die Eltern aufrütteln. «Viele wissen überhaupt nicht, was auf dem Handy ihrer Kinder abgeht», sagt er. Deshalb veranstaltet die Schule zusammen mit der Kantonspolizei einen Elternabend zum Thema Cybermobbing – und stellt klar: «Die Teilnahme ist obligatorisch.»