20 Minuten - Zurich

Kleiderlad­en zahlt Bussen der Kunden

ZÜRICH. Ein Modegeschä­ft übernimmt die Parkbussen seiner Kundschaft. Das kommt nicht nur gut an.

- MAJA SOMMERHALD­ER

Am Schaufenst­er des Herrenmode­ngeschäfts Noir La Fabbrica im Zürcher Kreis 1 hängt seit Samstag ein Zettel. «Unfassbar! Ab einem Einkauf von über 300 Franken übernehmen wir Ihre Parkbusse bis zu 40 Franken», steht darauf. Auf der Plauder-App Jodel wird die Aktion als «Dekadenz in Reinform» bezeichnet.

Mit einer solchen Kritik kann Geschäftsf­ührer Jonas Bevilacqua (30) nichts anfangen: «Wir finden einfach, dass die Polizei hier extrem viele Parkbussen verteilt.» Seine Kundschaft und auch er selbst hätten in der weissen Zone vor seinem Lokal an der Fraumünste­rstrasse schon die maximale Parkzeit von zwei Stunden überschrit­ten. «Einige wurden wegen fünf Minuten gebüsst.» Dies sei kleinlich und frustriere die Leute. Deshalb wollte er mit der Rückerstat­tung der Busse seine Kundschaft ein wenig aufheitern: «Wir gehen mit ihr auch zur Post und zahlen die 40 Franken direkt ein.» Bisher habe zwar erst ein Kunde davon Gebrauch gemacht, man habe aber viel positives Feedback erhalten: «Passanten lachen, wenn sie das Schild sehen, oder fotografie­ren es.»

Ob er mit dieser speziellen Werbung auch mehr Anzüge verkaufe, werde sich zeigen: «Vorläufig haben wir die Aktion auf einen Monat beschränkt. Dann werden wir sehen, ob sich das auch finanziell lohnt.» Nichts dagegen einzuwende­n hat die Stadtpoliz­ei. Dass aber an der Fraumünste­rstrasse besonders viele Autofahrer gebüsst werden, verneint Sprecherin Judith Hödl: «Wir sind in diesem Gebiet nicht mehr unterwegs als in anderen auch.»

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Video: Darum findet Bevilacqua, dass die Polizei zu viele Bussen verteilt. 20minuten.ch
SOM Jonas Bevilacqua will mit der Aktion seine Kunden aufheitern. Video: Darum findet Bevilacqua, dass die Polizei zu viele Bussen verteilt. 20minuten.ch

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