Haben die Hells Angels ein Machtwort gesprochen?
BERN. Anhänger mehrerer Motorradclubs sind am Samstag aneinandergeraten. Der Rockerkrieg der grössten Gangs hat offenbar die Schweiz erreicht.
Wenn Hells Angels und Bandidos aufeinandertreffen, geht es oft zu wie im Wilden Westen. Vor allem in Deutschland kommt es immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Motorradclubs. Nun hat der Rockerkrieg offenbar die Schweiz erfasst. Im bernischen Belp eskalierte am Samstagabend ein Streit zwischen Mitgliedern mehrerer Töffclubs, es kam zu einer Schussabgabe. Zwei Personen wurden schwer verletzt, 34 wurden festgenommen. Auch hier dürfte es sich vorwiegend um Mitglieder der Hells Angels und der Bandidos handeln. Bei 20 Minuten meldeten sich mehrere Leser, die am Schauplatz vorbeigefahren waren und die Kutten der Bandidos erkannt haben wollen. Auf einem der beschlagnahmten Fahrzeuge waren ausserdem die Initialen «BFFB» eingeritzt, die für «Bandidos Forever, Forever Bandidos» stehen.
Gerüchten zufolge wollen die Bandidos beim Motel Belp ein Clublokal eröffnen. Dass der weltweit zweitstärkste Motorradclub in der Schweiz einen Ableger gründen wolle, passe den Hells Angels nicht, heisst es in der Szene. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Hells ihre Vormachtstellung gegen aufstrebende Banden durchsetzen. 2013 flogen zwischen ihnen und den deutschen Black Jackets, die damals in der Schweiz ein Chapter gründeten, die Fäuste.