Angriffe auf Öltanker: Eskaliert Konflikt mit Iran?
RIAD. Ein Angriff auf Öltanker habe die weltweite Ölversorgung treffen sollen, warnt Saudiarabien.
Vier Schiffe sollen am Sonntag im Golf von Oman angegriffen worden sein. Der Energieminister Saudiarabiens, Chalid al-Falih, sagte gestern, zwei saudische Öltanker seien bei einem «Sabotageangriff» schwer beschädigt worden. Die genauen Umstände blieben mysteriös. Die beiden weiteren Schiffe kommen offenbar aus Norwegen und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Der mutmassliche Angriff ereignete sich auf einer der wichtigsten Wasserstrassen für Ölexporte. Die Attacke habe die weltweite Ölversorgung treffen sollen, so al-Falih. Der Öltanker sei auf dem Weg in die USA gewesen.
Zuletzt hatten die Spannungen in der Region zugenommen. Hintergrund ist der Konflikt mit dem Iran. Saudiarabien und die VAE, die von «staatsfeindlichen Operationen» sprachen, betrachten den Iran als Erzfeind. Die Arabische Liga und der Golf-Kooperationsrat warnten vor einer Verschärfung der Lage. Letzterer sprach von einer «gefährlichen Entwicklung» und einer «Gefahr für die Seeschifffahrt». Der Iran forderte eine «lückenlose Untersuchung» der angeblichen Sabotageakte und sprach von negativen Auswirkungen auf die Sicherheit.
Die USA hatten zuletzt den Druck auf den Iran mit Sanktionen und militärischen Drohungen massiv erhöht. Der deutsche Aussenminister Heiko Maas warnte seinen US-Kollegen Mike Pompeo in Brüssel vor einem Krieg mit dem Iran.