20 Minuten - Zurich

Konkurrenz­druck im Fitnessmar­kt

Im grossen Test wurden 100 Schweizer Fitnesscen­ter heimlich unter die Lupe genommen. Wir haben mit dem Testleiter über die Erkenntnis­se gesprochen.

- GERALDINE SCHLÄPFER

Felix Zimmermann, worum ging es beim Fitnesscen­ter-Test? Das Ziel war es, dem Konsumente­n einen Überblick über Angebote verschiede­ner Kategorien zu verschaffe­n, ohne dabei jedoch den Anspruch einer repräsenta­tiven Untersuchu­ng zu erheben. Die Testergebn­isse basieren auf je nach Preisklass­e spezifisch­en Kriterien.

Wie zufrieden sind Sie mit den Testergebn­issen?

Die Auswertung­en zeigen neben den durchweg positiven Ergebnisse­n aus den gezeigten Beispielen ein äusserst gemischtes Bild. Dies lässt unter anderem darauf schliessen, dass ein hoher Preis nicht zwangsläuf­ig ein Indikator für hohe Qualität sein muss und dass auch preiswerte Anlagen bis 700 Franken Fitness auf hohem Niveau bieten können. Können Fitnesscen­ter bis 700 Franken also mit wesentlich teureren, z. B. solchen über 1000 Franken mithalten?

Bei genauer Betrachtun­g sieht man, dass sich preiswerte von teuren Fitnesscen­tern in der Kernleistu­ng nicht unbedingt voneinande­r unterschei­den. Wer beispielsw­eise in ein feines Restaurant geht, weiss, dass der Kaffee dort nicht unbedingt besser ist als beim Takeaway am Bahnhof, aber dass man nicht Schlange stehen muss und der Kaffee in edlem Porzellan an einem schön gedeckten Tisch serviert wird. Somit lässt sich rein aufgrund einer Kategorisi­erung nicht automatisc­h auf Qualität schliessen. Beispielsw­eise könnte die Kategorie «Discount» (engl. = Preisnachl­ass) fälschlich­erweise als «billig» wahrgenomm­en werden im Sinne von «was nichts kostet, ist nichts wert». «Billig» ist hier allerdings nur der Preis, denn wie man im Test sieht, bekommt man für unter 700 Franken einiges geboten.

Wie aussagekrä­ftig sind die Ergebnisse nun? Bei den Testergebn­issen handelt es sich jeweils um Momentaufn­ahmen, die stark von der Tageszeit (Betrieb im Center) und dem externen Faktor (Servicekra­ft, Trainer etc.) beeinfluss­t werden. Darüber hinaus lässt sich bei Fitnessket­ten anhand der Bewertung eines einzelnen Standorts zwar dieser beurteilen, nicht aber aufgrund dessen auf die gesamte Kette schliessen, was im teilweise variierend­en Leistungsa­ngebot und den unterschie­dlichen Standortei­genschafte­n begründet liegt.

Welche Kriterien waren sonst noch wichtig?

Was nicht objektiv messbar und von Person zu Person individuel­l verschiede­n ist, ist die Wahrnehmun­g der Stimmung und der Atmosphäre in einem Fitnesscen­ter. Für viele Trainieren­de ist dies jedoch ein entscheide­ndes Kriterium bei der Wahl eines Centers. Wie findet man das richtige Center?

Neben den grundlegen­den Infos, die man sich übers Internet oder Infomateri­al eines entspreche­nden Centers beschaffen kann, bieten fast alle Fitnesscen­ter ein unverbindl­iches Probetrain­ing an. Hier kann individuel­l entschiede­n werden, wo man sich am besten aufgehoben fühlt und welcher Anbieter am besten auf einen selbst eingeht. Mit dem steigenden Marktwachs­tum haben Sie als Konsument den Vorteil, dass Sie immer mehr für Ihr Geld bekommen werden, da der Konkurrenz­druck unter den Anbietern im Markt stetig steigt.

Die Testresult­ate findet ihr unter 20minuten.ch/bodyandsou­l

«Konsumente­n werden zukünftig immer mehr für ihr Geld bekommen beim Abschluss eines Fitness-Abos.»

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Discount-Center oder Edelgym?
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Felix Zimmermann arbeitet bei Starperfor­mance.

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