Schon wieder leidet der HSV am verflixten 12. Mai
HAMBURG. Eine miserable Rückrunde kostet den HSV den Aufstieg. Investor Kühne hat die Clubführung schon lange gewarnt.
Es ist, als spiele ihnen das Schicksal einen üblen Streich. Als machten sich die Fussballgötter einen Spass daraus, sie just an diesem Datum zu quälen. Hatten die HSV-Fans nicht genug gelitten, als ihr geliebter Club vor einem Jahr erstmals aus der Bundesliga verschwand, damals, am 12.Mai 2018? Und nun, zwölf Monate später, das: Der HSV vergibt mit dem 1:4 in Paderborn alle Chancen auf die sofortige Rückkehr in die höchste Liga – wiederum am 12. Mai.
Das Scheitern ist das Resultat eines kolossalen Einbruchs. Ende Februar führte der HSV die 2. Bundesliga noch an, das Ziel war zum Greifen nah, doch mit zuletzt nur drei Punkten aus acht sieglosen Partien beraubten sich die Hanseaten der vorzüglichen Ausgangslage. «Wir haben eine katastrophale Rückrunde gespielt und sind völlig verdient nicht aufgestiegen», sagt Captain Aaron Hunt. «Es gab genug Möglichkeiten – wir haben jedes Mal versagt.» Club-Idol Felix Magath schrieb auf Facebook: «Was für ein Desaster. Mir blutet das Herz.»
Einer, der das Unheil kommen sah, ist Investor Klaus-Michael Kühne, der ein Fünftel der Aktien an der HSV Fussball AG hält. Er habe der Vereinsführung bereits Ende Februar empfohlen, den Trainer auszutauschen, sagte der 81-Jährige in einem gestern veröffentlichten Statement. «Dass der Aufstieg nicht gelingen würde, war mir schon vor mehreren Wochen klar.»
Hannes Wolf wird weichen müssen, das gilt inzwischen als sicher. Der HSV wird auch seine Kaderzusammenstellung überdenken müssen. Vor dem Umbruch steht aber noch das letzte Spiel der Saison an, am Sonntag im heimischen Volksparkstadion gegen Duisburg. Der Empfang wird unfreundlich ausfallen.