Endometriose: Sandra teilt ihr Schicksal offen
ZÜRICH. Die 29-jährige Sandra leidet unter Endometriose. Sie spürt sogar Schmerzen, wenn sie das Schmerzmittel Morphium nimmt.
Von aussen sieht man Sandra nichts an. Die 29-Jährige hat langes, volles Haar und lacht viel und herzlich. Niemand würde ahnen, dass die Hundetrainerin manchmal tagelang sich vor Schmerzen krümmend im Bett liegt. Schon im Alter von 13 Jahren hatte sie starke Regelschmerzen: «Ich schluckte vier bis fünf Ponstan-Tabletten, damit ich überhaupt zur Schule gehen konnte», sagt sie. Im Alter von 21 Jahren dann folgte die Diagnose: Endometriose (siehe Box). Seither wurde Sandra schon dreimal operiert.
«In den schlimmsten Momenten denke ich, es wäre jetzt angenehmer, wenn ich mir alle Eingeweide rausreissen könnte, als diesen Schmerz länger zu ertragen», sagt die junge Frau. Nicht einmal das Schmerzmittel Morphium stoppe die Schmerzen. Schlimm sei vor allem die Zeit vor der Diagnose gewesen, als ihr die Ärzte nicht geglaubt hätten. «Ich musste vor so vielen Menschen die Beine spreizen, während diese mir vorwarfen, mir die Schmerzen einzubilden», erzählt Sandra. Noch heute müsse sie bei der jährlichen gynäkologischen Kontrolle jedes Mal weinen, weil die Erinnerungen an diese Zeit wachgerufen würden.
Sandra kämpft dafür, dass die chronische Krankheit ihr Leben und ihren Alltag so wenig wie möglich beeinflusst. «Ich versuche, mich vom Schmerz nicht dominieren zu lassen und mir viel Gutes zu gönnen», sagt die junge Frau.