Das Lauter-Festival erfüllt die Frauenquote
ZÜRICH. Die KeychangeInitiative fordert, dass auf Festivalbühnen Geschlechtergleichgewicht herrscht. Das LauterFestival zieht mit.
«Wer sagt, es sei schwierig, genug weibliche Acts fürs Line-up zu finden, der hat nicht richtig geschaut. Besonders bei kleinen Festivals.»
Tatjana Rüegsegger «Frauen auf der Bühne sind wichtig. Ein Festival kann nur dann richtig gut werden, wenn auch genug Frauen Teil davon sind.»
Raphael Weidmann
Die britische MusikförderungsPlattform PRS Foundation gründete 2017 die KeychangeInitiative. Das Ziel: Bis 2022 sollen möglichst viele Festivals ein 50:50-Verhältnis an männlichen und weiblichen Acts erreichen – dabei zählt es bereits, wenn eine Frau in einer Band mitspielt.
Über 150 Festivals weltweit haben das Versprechen bereits unterschrieben. Auch das Lauter-Festival in Zürich macht mit – dort wurde der gewünschte Frauenanteil bereits für dieses Jahr erreicht. LauterMitveranstalter Raphael Weidmann meint dazu: «Von den 30 Acts am Lauter haben 17 einen Frauenanteil.»
Keychange ist laut Weidmann trotzdem notwendig, weil das Ziel noch lange nicht erreicht ist: «Das Ziel wäre, den Mädchen zu zeigen, dass sie genauso auf der Bühne stehen können wie die Jungs. Alte Argumente wie ‹Jungs können das besser› sollten nicht mehr zählen.» Dafür braucht es Vorbilder. «Es müssen mehr Frauen auf die Bühne, damit es gängiger wird», so Raphael Weidmann.
Tatjana Rüegsegger aus dem Bookingteam stimmt ihm zu. Nichtsdestotrotz sei es ihr wichtig, nicht nach Geschlecht zu buchen: «Es geht immer um Qualität. Ich möchte nicht, dass jemand das Gefühl hat, nur aufgrund des Genders gebucht zu werden.»
Für die Zukunft wünscht sich die Bookerin: «Ich hoffe, dass mehr Mädchen ein Instrument lernen und denken: ‹Geil, ich kann das auch.› Nur so kann auf den Bühnen später hoffentlich Ausgeglichenheit herrschen.»