Bei den Grasshoppers gibt es nun Charakter-Castings
ZÜRICH. GC braucht für den Wiederaufstieg ein neues Team. Beim Umbau stehen Junioren und Ehemalige im Fokus.
Der unrühmliche Abstieg der Grasshoppers ist schwer zu verdauen. Selbst Daueroptimist Uli Forte muss damit kämpfen, sich mit der Endgültigkeit abzufinden. Der GCTrainer hat keine Zeit, die Eindrücke sacken zu lassen. «Es ist noch nicht zu Ende – leider», sagt Forte. GC spielt morgen bei Meister YB, danach gegen Sion und verabschiedet sich im letzten Spiel in Lugano vorerst aus der Super League. «Das sind keine Kehrausspiele», so Forte. Für ihn sind das Charakter-Castings. «Da wird sich zeigen, wer nicht geeignet ist für das Projekt sofortiger Aufstieg. Wir müssen ein Gerüst aufbauen, das stabil ist. An den routinierten Säulen werden sich die Jungen festhalten können.»
GC hat keine Qualität, dafür Quantität. 39 (!) eingesetzte Spieler decken das Desaster in der Abstiegssaison schonungslos auf. Zusammen mit dem ehemaligen FCB-Sportchef Georg Heitz muss Forte ein schlagkräftiges Team bauen. Aber wie wird das aussehen? Zwölf Verträge (inklusive Leihverträge) laufen aus. Sieben Spieler, die GC ausgeliehen hat, kehren zurück. Aber reichen Spieler wie Ridge Munsy (Erzurumspor) oder Michal Fasko (MFK Karvina), die schon mal aussortiert wurden? Und wer sollen die (zahlbaren) Routiniers sein?
Einer wäre Vero Salatic, der 2013 bei den Grasshoppers unter Forte seine beste Zeit erlebte und dessen Vertrag bei Ufa (Rus) ausläuft. Die Frage ist, wie GC-Mitbesitzer Stephan Anliker auf die Personalie reagiert, nachdem er beim Machtkampf Skibbe/Salatic im Herbst 2014 keine gute Figur abgab. Aber auch der Name des Ex-Hoppers Shkelzen Gashi (30) würde ins Dossier passen.