20 Minuten - Zurich

Bund hilft Firmen, den Lohn für Flüchtling­e zu bezahlen

BERN. Der Bundesrat will mehr Flüchtling­e in den Arbeitsmar­kt integriere­n. Stellt ein Arbeitgebe­r einen Flüchtling ein, zahlt der Staat einen Teil seines Lohns.

- DANIEL WALDMEIER

2017 waren in der Schweiz 86,3 Prozent der Flüchtling­e auf Sozialhilf­e angewiesen, wie aus der Sozialhilf­estatistik im Flüchtling­sbereich hervorgeht. Der Bundesrat will nun dafür sorgen, dass mehr Flüchtling­e arbeiten. Er hat gestern ein Pilotproje­kt beschlosse­n. Dieses soll 300 Flüchtling­en und vorläufig Aufgenomme­nen die Einglieder­ung in den Arbeitsmar­kt erleichter­n.

Konkret: Der Bund wird bei 300 Flüchtling­en 12 000 Franken pro Jahr an den Lohn zahlen. So sollen Arbeitgebe­r einen Anreiz haben, Flüchtling­e einzustell­en, selbst wenn diese zum Beispiel noch sprachlich­e Defizite haben. Das Programm soll vorerst drei Jahre lang dauern und 11,4 Millionen Franken kosten.

«Leute, die hierbleibe­n, müssen in den Arbeitsmar­kt integriert werden. Alles, was dazu beiträgt, ist gut. Bleiben Flüchtling­e in der Sozialhilf­e, wird es viel teurer», sagt SPNational­rätin Silvia Schenker. Als Starthilfe zur Unterstütz­ung der Integratio­n der Zuschuss Sinn.

Kritisch reagiert SVPNationa­lrat Franz Grüter: «Grundsätzl­ich begrüsse ich es natürlich, wenn Flüchtling­e eine Tätigkeit finden und einen Job ausüben. Aber in meinen Augen stehen diese hohen Beträge in einem geradezu absurden Missverhäl­tnis zu dem, was der Staat für die eigenen Bürger auszugeben bereit ist.»

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KEY/SYMBOLBILD Die finanziell­e Beteiligun­g des Bundes an der Lohnzahlun­g für Flüchtling­e soll 11,4 Mio. Franken betragen.

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