Ozeanium: Zoo Basel hält aus Angst Lieferanten geheim
BASEL. Der Basler Zoo ist im Abstimmungskampf vorsichtig. Langjährige Partner sollen nicht zur Zielscheibe werden.
Die Abstimmung vom Sonntag über ein grosses Aquarium, das Ozeanium, polarisiert den Kanton Basel-Stadt. Die Pläne des Zoos haben radikale Tierschützer auf den Plan gerufen. Im April veröffentlichten Unbekannte auf einer einschlägig bekannten Website ihre Argumente gegen das Ozeanium. Im Beitrag wurde eine Liste der beim Bau involvierten Unternehmen gepostet.
Das weckt ungute Erinnerungen. Als das letzte Mal auf dieser Website eine Liste von Firmen publiziert wurde, die am Bau des Bässlergut-Gefängnisses beteiligt waren, folgte eine Serie von Anschlägen auf diese Unternehmen. Linksautonome zerstachen Reifen und zündeten Fahrzeuge an.
Entsprechend lässt die Liste den Zoo Basel nicht kalt. «Wir wissen aus unserer Erfahrung und dem Austausch mit anderen Zoos, dass extremistische Tierrechtler manchmal zu rabiaten Methoden greifen», sagt Tanja Dietrich, Sprecherin des Zoos. Ob Massnahmen getroffen wurden, um die involvierten Firmen zu schützen, möchte sie nicht offenlegen.
Doch die Liste hat den Abstimmungskampf beeinflusst. Der Zoo kommuniziert beispielsweise nicht offensiv, wer für den Fang der Meeresbewohner verantwortlich ist. «Aufgrund der aufgeladenen Stimmung möchten wir unsere Partner nicht mit reinziehen», sagt Dietrich.