Wie das Streaming von Musik dem Klima schadet
Dank Online-Musikhören braucht es weniger physische Tonträger. Das Modell hat aber einen entscheidenden Nachteil.
Während die wirtschaftlichen Kosten des Musikkonsums in den letzten Jahrzehnten gesunken sind, ist der dadurch verursachte CO2-Ausstoss deutlich gestiegen. Das ergab eine Studie der Universitäten Glasgow und Oslo.
Demnach ist dank Musikstreamingdiensten wie Spotify oder Apple Music die Kunststoffproduktion in der Musikindustrie stark zurückgegangen. Wurden 1977, dem Spitzenjahr der Vinylproduktion, jährlich 58 Millionen Kilogramm Kunststoff verbraucht, fiel diese Menge bis 2016 auf 8 Millionen Kilogramm. Auf den ersten Blick ist das eine gute Nachricht.
Kyle Devine, Professor für Musik an der Universität Oslo, sagt: «Diese Zahlen könnten darauf hinweisen, dass das Streamen von Musik umweltfreundlicher geworden ist. Ein ganz anderes Bild ergibt sich jedoch, wenn wir darüber nachdenken, wie viel Energie das Online-Musikhören benötigt.» Die Studie zeigt, dass die durch den Online-Musikkonsum verursachten Treibhausgasemissionen in jüngerer Zeit in die Höhe geschossen sind. Für 2016 wurden sie allein für die USA auf über 350 Millionen Kilogramm geschätzt. Grund dafür ist laut Devine, dass das Streaming Geräte mit Internetanschluss voraussetze, die deutlich mehr Energie benötigen als klassische Wiedergabegeräte.