Alexander Zverev Die deutsche Tennishoffnung schlittert immer tiefer in die Krise
ROM. Der Weltranglisten-5. geht nach dem frühen Out in Rom hart ins Gericht mit sich und seinem Team.
Schon wieder musste er eine frühe Niederlage erklären. Und er tat das so, wie man es von ihm kennt: schonungslos. 5:7, 5:7 hatte Alexander Zverev (ATP 5) seinen ersten Match in der 2. Runde von Rom gegen den Italiener Matteo Berrettini (ATP 33) verloren, danach sagte er: «Erstmal fasse ich den Schläger ein paar Tage nicht an. Ich habe keine Lust, Tennis zu spielen.»
Zverev, 22 und mit Hang zum Selbstzerstörerischen, haderte mit den Bedingungen, sagte, er sei «bei Wind einer der schlechtesten Spieler, die es unter den Top Ten je gab». Er kritisierte sein Team («Wir waren so weit entfernt von aller Professionalität diese Woche») und die vielen Termine. «Ich ging auf den Platz und war vor dem Spiel schon komplett tot.»
Beim Deutschen kommt einiges zusammen. Er befindet sich in einem Rechtsstreit mit seinem Manager und führt seine Geschäfte derzeit selber, er hat sich von seiner Freundin getrennt und musste erstmals einige Wochen ohne den Vater auskommen, der krank war. Und Coach Ivan Lendl stösst erst fürs French Open (ab 26. Mai) zum Team, weil er Europa im Frühjahr wegen Pollenallergien meidet. Doch trotz aller Widrigkeiten, einer Saisonbilanz von 15:10 und nur Platz15 in der Jahreswertung glaubt Zverev, dass «ich auch in Paris gewinnen kann».