«Ich werde dafür kämpfen, dass die Blutbuche bleibt»
SCHLIEREN. Eine 100 Tonnen schwere Blutbuche muss gefällt werden. Sie wurde erst letztes Jahr gerettet und versetzt.
Mit einer Spritzkanne steht Figen Oezkizilirmak vor der fast blätterlosen Blutbuche im Zentrum von Schlieren. Doch wegen der Brenneseln kommt sie nicht zum 70- bis 80-jährigem Baum: «Dabei hat er viel zu trocken.» Gerade im letzten Sommer habe die Stadt das Bewässern vernachlässigt. Doch zum Giessen ist es zu spät, denn die Rotbuche wird in den nächsten Wochen gefällt. Der Baum sei in einem sehr schlechten Zustand, teilte die Stadt mit. Oezkizilirmak findet, dass man ihm mehr Zeit zur Erholung geben müsse: «Ich werde dafür kämpfen, dass er bleibt.» Sie setzte sich mit der IG Blutbuche bereits für die Rettung ein, als der Baum der Limmattalbahn weichen sollte. Tatsächlich wurde die 100-Tonnen-Buche im Februar 2018 für 160000 Franken um rund 150 Meter versetzt – ein Novum für die Schweiz.
Wegen des Gewichts des Baumes mussten für den Transport laut dem zuständigen Stadtrat Stefano Kunz (CVP) die Wurzelballen verkleinert werden. «Zum Gedeihen am neuen Ort hätte der Baum viel Wasser gebraucht.» Doch im Sommer habe es kaum geregnet. Entgegen der Kritik von Oezkizilirmak habe man den Baum regelmässig bewässert: «Im Spätsommer haben wir die Pflege intensiviert.» Dazu gehörte die Beschattung und die Düngung des Baums. «Im Nachhinein muss man sagen, dass wir diese Massnahmen früher hätte ergreifen sollen.» Doch dies sei schwierig vorhersehbar gewesen. Die Fällung tue ihm weh, doch sie sei schon wegen der Sicherheit nötig: «Ein grosser Teil der Buche ist tot. Sie verliert Äste.» Es soll aber ein würdiger Ersatz gepflanzt werden.