Mehr Nachtflüge: Swiss stellt sich gegen Flughafen
Geht es nach dem Flughafen, sollen nachts mehr Flugzeuge starten. Er hat der zuständigen Stelle beantragt, zwischen 22 und 22.20 Uhr sechs neue Abflüge zu bewilligen. Die Kapazität zwischen 22 und 23 Uhr würde auf 42 Anund Abflüge steigen. Während der Flughafen, die Airline Germania und der Verband Swiss Business Aviation mit ausländischen Airlines dem Ausbau zustimmten, legte die Swiss ihr Veto ein. Damit könnte sie ihre eigene Stellung verteidigen, könnten neue Slots doch an Mitbewerber gehen. Die Airline stelle sich aber nicht gegen eine «moderate Entwicklung entsprechend der Nachfrage», sagt Sprecherin Karin Müller.
Bauliche Massnahmen oder andere Optimierungen müssten erst einmal für einen pünktlicheren Betrieb genutzt werden. Letztes Jahr hatten etwa 20 Prozent der Abflüge von Zürich eine Verspätung von einer Viertelstunde oder mehr. Das schlägt sich in der Lärmbelastung nieder. In Zürich gilt ein Nachtflugverbot ab 23 Uhr, danach dürfen Verspätungen bis 23.30 Uhr abgebaut werden. Der Betriebsschluss um 23 Uhr werde denn auch fast nie eingehalten, sagt Thomas Hardegger, SP-Nationalrat und Präsident des Schutzverbands Zürich Flughafen: «Solange er nicht der Normalfall ist, dürfen zusätzliche Bewegungen nicht bewilligt werden.»
Der Flughafen glaubt, dass die sechs zusätzlichen Starts keinen Einfluss auf die Pünktlichkeit haben. «Aufgrund unserer Analysen gehen wir davon aus, dass es ausserhalb der Wellenspitzen möglich ist, diese Flüge verspätungsfrei abzuwickeln», sagt Sprecherin Sonja Zöchling. Man habe kein Interesse daran, zusätzliche Verspätungen zu generieren. «Es besteht eine zusätzliche Nachfrage nach interkontinentalen Verbindungen», sagt sie. Ein Ausbau in den Zeiten mit den meisten Flügen sei nicht mehr möglich.