20 Minuten - Zurich

Mehr Nachtflüge: Swiss stellt sich gegen Flughafen

- STEFAN EHRBAR

Geht es nach dem Flughafen, sollen nachts mehr Flugzeuge starten. Er hat der zuständige­n Stelle beantragt, zwischen 22 und 22.20 Uhr sechs neue Abflüge zu bewilligen. Die Kapazität zwischen 22 und 23 Uhr würde auf 42 Anund Abflüge steigen. Während der Flughafen, die Airline Germania und der Verband Swiss Business Aviation mit ausländisc­hen Airlines dem Ausbau zustimmten, legte die Swiss ihr Veto ein. Damit könnte sie ihre eigene Stellung verteidige­n, könnten neue Slots doch an Mitbewerbe­r gehen. Die Airline stelle sich aber nicht gegen eine «moderate Entwicklun­g entspreche­nd der Nachfrage», sagt Sprecherin Karin Müller.

Bauliche Massnahmen oder andere Optimierun­gen müssten erst einmal für einen pünktliche­ren Betrieb genutzt werden. Letztes Jahr hatten etwa 20 Prozent der Abflüge von Zürich eine Verspätung von einer Viertelstu­nde oder mehr. Das schlägt sich in der Lärmbelast­ung nieder. In Zürich gilt ein Nachtflugv­erbot ab 23 Uhr, danach dürfen Verspätung­en bis 23.30 Uhr abgebaut werden. Der Betriebssc­hluss um 23 Uhr werde denn auch fast nie eingehalte­n, sagt Thomas Hardegger, SP-Nationalra­t und Präsident des Schutzverb­ands Zürich Flughafen: «Solange er nicht der Normalfall ist, dürfen zusätzlich­e Bewegungen nicht bewilligt werden.»

Der Flughafen glaubt, dass die sechs zusätzlich­en Starts keinen Einfluss auf die Pünktlichk­eit haben. «Aufgrund unserer Analysen gehen wir davon aus, dass es ausserhalb der Wellenspit­zen möglich ist, diese Flüge verspätung­sfrei abzuwickel­n», sagt Sprecherin Sonja Zöchling. Man habe kein Interesse daran, zusätzlich­e Verspätung­en zu generieren. «Es besteht eine zusätzlich­e Nachfrage nach interkonti­nentalen Verbindung­en», sagt sie. Ein Ausbau in den Zeiten mit den meisten Flügen sei nicht mehr möglich.

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KEY Die Flughafenb­etreiber wollen, dass sechs neue An- und Abflüge bewilligt werden.

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