20 Minuten - Zurich

SBB verliert Passagiere auf den internatio­nalen Strecken

BERN. Die SBB beförderte letztes Jahr weniger Passagiere ins Ausland. Nun hofft sie auf das grüne Gewissen.

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Die SBB baut ihr Auslandsan­gebot aus. Ab Dezember fahren TGV-Züge häufiger nach Paris, ein Jahr später soll es Direktzüge nach Genua und Bologna geben. Die Offensive ist nötig: Die SBB hat 2018 Auslandspa­ssagiere verloren. Die Verkehrsle­istung nahm um vier Prozent ab, wie Zahlen des Bundes zeigen. Während die Zahl der Flugpassag­iere nach Deutschlan­d und Italien um 0,7 respektive 6,5 Prozent zunahm, stagnierte die Zahl der Bahnpassag­iere dorthin. Nach Frankreich gab es ein deutliches Minus. Nur nach Österreich reisten mehr Leute mit der Bahn.

Babette Sigg, Präsidenti­n des Konsumente­nforums, sagt, internatio­nale Zugreisen seien zu teuer. Buchungssy­steme müssten einfacher werden. «Es kommt vor, dass sich internatio­nale Tickets nicht online kaufen lassen. Man muss zum Schalter, und dort wird noch eine happige Pauschale erhoben.» Gemäss SBB-Sprecher Raffael Hirt ist der internatio­nale Personenve­rkehr seit 2016 gewachsen. Der Rückgang 2018 habe mit Streiks in Frankreich an 39 Tagen zu tun. Auch sei das Angebot nach München reduziert worden.

Insgesamt steigerten neue, grössere Züge künftig den Komfort und das Platzangeb­ot und ermöglicht­en mehr Sparbillet­te. Zudem werde Nachhaltig­keit wichtiger. «Wir gehen davon aus, dass sich der Trend fortsetzt und noch viel stärker auf die Verkehrsmi­ttelwahl auswirkt.»

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KEYSTONE Einzig bei Reisen nach Österreich gewann die SBB Kunden.

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