20 Minuten - Zurich

«Dass Vater Tochter mitnimmt, ist ungewöhnli­ch»

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Herr Knecht, warum nimmt ein Vater seine dreijährig­e Tochter zum Sextreffen mit? Das ist ungewöhnli­ch. Normalweis­e finden selbst Pädophile den eigenen Nachwuchs sexuell nicht interessan­t. Das ist eine Schranke, die vor Inzest schützt.

Das Mädchen sollte gar Zuschaueri­n beim Sex sein.

Für gewisse Leute ist es ein Kick, wenn sie beim Sex Zuschauer haben. Dass aber ein Kind so eingespann­t wird, habe ich noch nie gehört. Vielleicht wollte der Vater hier einen Kompromiss eingehen und seine Tochter vor dem ganz Groben schonen. Ein Missbrauch ist es trotzdem, der für ein Kind traumatisc­h sein kann.

Warum bieten Mütter im Internet ihre Kinder für sexuelle Dienste an? Bei solchen Frauen ist die Bindung zu ihren Kindern gestört. Sie empfinden wenig Zuneigung zu ihnen. Oft bieten sie ihren Nachwuchs aus finanziell­en Gründen an oder möchten ihrem Chatpartne­r aus Motiven wie Geltungsdr­ang einen Gefallen tun. Zum Glück kommt dies äusserst selten vor.

Thomas Knecht ist forensisch­er Psychiater.

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