Jetzt verurteilen auch linke Politiker die Chaoten scharf
BERN. Von links bis rechts werden die jüngsten Krawalle bei der Reitschule scharf kritisiert. Über die Konsequenzen ist man sich indes nicht einig.
Die Ausschreitungen am vergangenen Wochenende, bei denen zehn Polizisten verletzt wurden, werden von Politikern jeglicher Couleur verurteilt. Allen voran Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) bezeichnet sie als «sinnlosen Krawall ohne jede politische Botschaft».
Überhaupt fällt der Ton diesmal auch bei linken Politikern schärfer aus. «Wenn man Barrikaden anzündet, gefährdet man die Menschen rundherum. Das ist absolut inakzeptabel», sagt Edith Siegenthaler, CoPräsidentin der SP Stadt Bern. Die Urheber müssten nun für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.
Laut Rahel Ruch, CoPräsidentin des Grünen Bündnisses (GB), war die Situation eine andere als etwa bei Kundgebungen, wo manchmal die Polizei durch unverhältnismässiges Handeln Ausschreitungen provoziere: «Dieses Mal ging die Aggression klar von einer Seite aus.»
Stadtrat Alexander Feuz (SVP) fordert Konsequenzen nicht nur auf strafrechtlicher, sondern auch auf politischer Ebene. In einer Motion verlangt er, dass die Stadt die Reitschule temporär schliesst. «Die Aktivisten nehmen die Stadt und die Reitschule gewissermassen in Geiselhaft», sagt Feuz. Um solchen Verhältnissen Einhalt zu gebieten, brauche es nun einen «Marschhalt».