20 Minuten - Zurich

Kanzler Kurz feuert Minister und gerät stärker unter Druck

WIEN. Zwischen der ÖVP und der FPÖ herrscht offener Krieg. Nun sägt die Opposition am Stuhl von Kanzler Sebastian Kurz.

- SDA

Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) hat gestern nach längerem Zögern Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen beantragt, den umstritten­en Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) zu entlassen. Nach diesem Beschluss zog die rechtspopu­listische Partei alle ihre Minister aus der Regierung zurück. Kurz will deren Posten nun temporär mit hohen Beamten und Experten besetzen. Am Wochenende waren bereits der wegen des IbizaVideo­s untragbar gewordene FPÖ-Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache und Fraktionsc­hef Johann Gudenus von allen Ämtern zurückgetr­eten.

In der Sache gibt es bereits mehrere Anzeigen. Obwohl der Innenminis­ter vom Ibiza-Video nicht direkt betroffen war, sind auch gegen ihn Vorwürfe wegen möglicher illegaler Parteispen­den laut geworden. Kurz will diese nun «lückenlos» aufklären. Laut einer Quelle des ORF sollen Gelder über einen angeblich gemeinnütz­igen Verein an die Partei geflossen sein.

Der Druck auf Kurz wurde gestern weiter erhöht: Die opposition­elle Liste Jetzt kündigte für die nächste Nationalra­tssitzung einen Misstrauen­santrag gegen den Kanzler an. Sollte dieser angenommen werden, müsste Van der Bellen jemanden mit der Bildung einer neuen Regierung beauftrage­n. «Dann ist der Bundeskanz­ler Geschichte – und das ist auch gut so», so Peter Pilz, Gründer der Liste Jetzt.

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AP Bundeskanz­ler Sebastian Kurz droht ein Misstrauen­santrag.

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