Fundbüro verlangt 99 Franken für ein verlorenes Handy
BERN. Eine Lernende musste eine hohe Gebühr bezahlen. Ihr Handy war von einem Angestellten der Stadt gefunden worden.
Eine 19-jährige Bernerin war überglücklich, als sie erfuhr, dass ihr verlorenes Handy gefunden worden war. Ein städtischer Angestellter hatte es beim Aufräumen in der Parkanlage neben der Dalmazibrücke gefunden und dem Fundbüro der Stadt Bern übergeben.
Als die Lernende dort erfuhr, wie viel sie zahlen musste, um ihr Mobiltelefon zurückzubekommen, war sie schockiert: Das Fundbüro verlangte 39 Franken Gebühr für eigene Auslagen und einen Finderlohn von 60 Franken. Die Gesamtsumme von 99 Franken war für die junge Frau «schon etwas viel», wie sie der «Berner Zeitung» mitteilte.
Die Stadt Bern rechtfertigt den hohen Finderlohn mit dem Gesetz. Sara Brunnschweiler vom städtischen Polizeiinspektorat erklärt, dass nur der Fundort entscheidend sei, ob jemandem ein Finderlohn zusteht. Wenn man an einer «öffentlich zugänglichen Anstalt» wie einem Sportplatz oder dem Bahnhof etwas findet, hat man keinen Anspruch auf einen Finderlohn. «Eine öffentlich zugängliche Parkanlage wie das Dalmazimätteli gilt nicht als Anstalt», argumentiert Brunnschweiler. Dort habe jeder Finder einen Anspruch auf einen Finderlohn. Das Fundbüro bestimme ausserdem die Höhe des Finderlohnes.