20 Minuten - Zurich

Können Ausländer bald Polizisten werden?

ZÜRICH. Ausländer sollen als Polizisten arbeiten dürfen. Dieser politische Vorstoss stösst einigen sauer auf.

- JEN

Wer in der Stadt Zürich Polizist werden will, muss Schweizer sein. An dieser Klausel rütteln drei Zürcher Gemeinderä­te. In einem am Mittwoch eingereich­ten Vorstoss fordern sie, dass niedergela­ssene Ausländer mit einer C-Bewilligun­g als bewaffnete Polizisten zugelassen werden. Shaibal Roy, GLP-Politiker und Vorstandsm­itglied von Secondas Zürich, will mit dem Vorstoss einen «alten Zopf abschneide­n». Er sagt: «In einer Stadt mit 32 Prozent Ausländera­nteil fällt es zunehmend schwer, Argumente gegen diese Zulassung zu finden.» Roy sagt, dass es selbstvers­tändlich sei, dass sich die Bevölkerun­gsvielfalt im öffentlich­en Dienst widerspieg­le.

Anderer Meinung ist Stephan Iten, SVP-Gemeindera­t und Präsident der Kommission Sicherheit­sdeparteme­nt. «Der Polizeidie­nst muss von einem Schweizer ausgeübt werden.» Wenn ein Ausländer sich für den Beruf interessie­re, solle er sich einbürgern lassen.

Der Polizeibea­mtenverban­d der Stadt Zürich sieht das ähnlich. «Als Polizist setzt man die demokratis­ch zustande gekommenen Gesetze durch. Deshalb sollte ein Polizist selbst auch am Gesetzgebu­ngsprozess teilnehmen können. Dies ist mit der Staatsbürg­erschaft verbunden», sagt Vizepräsid­ent Martin Niederer. Der Stadtrat befindet nun darüber, ob er den Vorstoss zur Annahme empfiehlt oder nicht. Danach entscheide­t der Gemeindera­t, ob er den Vorstoss von der Exekutive umgesetzt sehen will.

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GEMEINDERA­T ZÜRICH/SECONDAS Stephan Iten (SVP) und Shaibal Roy (GLP).

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