20 Minuten - Zurich

Das Eidgenössi­sche in acht Gängen

ZUG. Das Schwingfes­t wird die Massen anziehen und vor die Fernseher locken. Was Sie vom Anlass der Superlativ­e wissen müssen.

- ALEX TRUNZ

1. Wer wird Schwingerk­önig? Von den 276 Teilnehmer­n hat nur ein kleiner Kreis Titelchanc­en. Armon Orlik, Samuel Giger, Joel Wicki, Pirmin Reichmuth und Christian Stucki sind die Favoriten. Aussenseit­erchancen haben Matthias Aeschbache­r und Nick Alpiger.

2. Was gibt es für den Sieger zu gewinnen?

Der Schwingerk­önig hat die Wahl zwischen dem 1,2 Tonnen schweren Sieger-Muni Kolin oder einem Preisgeld von 30 000 Franken in bar.

3. Nur einer kann König werden. Was bleibt den übrigen Schwingern als Ziel?

Wer am Schwingfes­t den begehrten Kranz gewinnt, darf sich danach sein Leben lang «Eidgenosse» nennen. Eichenlaub gibt es nur für die besten 15 Prozent der 276 Teilnehmer. Arnold Forrer, der Schwingerk­önig von 2001 in Nyon, hat die Chance, seinen siebten Eidgenössi­schen Kranz zu gewinnen.

4. Warum lohnt sich morgen das frühe Aufstehen?

Im Tennis treffen die Besten erst am Turnierend­e aufeinande­r, beim Schwingen hingegen schon zu Beginn. Der erste Gang in Zug bringt brisante Konstellat­ionen: Schwingerk­önig Matthias Glarner gegen Armon Orlik oder das Hünenduell Christian Stucki gegen Pirmin Reichmuth. Ab 8 Uhr geht es los.

5. Welcher ist der Schwung, der am häufigsten angewendet wird?

Die Zahl von Schwüngen und Griffen ist fast unbegrenzt. Der beliebtest­e Schwung ist der Kurz. Mit einer Körperfint­e nach links wird der Gegner aufgestell­t, der linke Fuss geht zwischen die Beine des Kontrahent­en, und dieser wird mit festem Griff über die rechte Seite ins Sägemehl abgedreht.

6. Wie müssen die Schwinger gekleidet sein?

Es gibt Turner- und Sennenschw­inger. Alle tragen lange Hosen. Die Turner tragen Leibchen und treten ganz in Weiss an, die Sennen dürfen farbige, aber nicht grelle Hemden anziehen. Verboten sind Modeoder Fantasiehe­mden.

7. Wird das Schwingfes­t in Zug in neue Dimensione­n vorstossen?

Die Zahlen sprechen dafür: Noch nie war das Schwingfes­tbudget so hoch (36 Millionen Franken), noch nie fasste die Schwingare­na 56 500 Zuschauer, noch nie wurden 350 000 Zuschauer erwartet.

8. Was bietet das Schwingfes­t den Besuchern ohne ArenaTicke­t?

Sehr viel: Unter anderem eine riesige Schwingera­llee mit Promotions­ständen und Verpflegun­gsmöglichk­eiten, Gabentempe­l, Public Viewing, abendliche Konzerte und Steinstoss­en. Der Zutritt zur Festmeile ist gratis.

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KEY Äusserst beliebt: der Kurz.

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