20 Minuten - Zurich

Falscher Fotograf will Aktfotos von Frau (18)

BERN. Der Berner S. S. verspricht Frauen viel Geld für Fotos. Ein Model sagt, er habe sie belästigt. Nun wird vor S. gewarnt.

- JULIA ULLRICH

Der 52-jährige S.S.* gibt sich seit rund zwei Jahrzehnte­n als Fotograf von «Penthouse» oder «Playboy» aus. Bei Shootings belästigte er in der Vergangenh­eit Models sexuell und bezahlte sie nicht. 2002 wurde er erstmals zu 20 Monaten Freiheitss­trafe verurteilt, über 30 Frauen sollen ihm damals zum Opfer gefallen sein. Die Strafe wurde zugunsten einer stationäre­n Psychother­apie aufgeschob­en. Danach stand S. mindestens zwei weitere Male vor Gericht. Zuletzt erging im Januar dieses Jahres ein Strafbefeh­l gegen S., weil er während eines Shootings seine Hand an den Geschlecht­steilen einer Frau gerieben haben soll. In einem anderen Fall berührte er die Brust eines Models.

Nun ist S. unter dem Pseudonym S. N. wieder aktiv. Laut mehreren ehemaligen Models nutzt er Bilder von Shootings, ohne die Models dafür zu bezahlen. Eine 18-Jährige sagt zu 20 Minuten, S. habe sie im August unter falschem Namen in sein Studio in Bern eingeladen. Vor Ort habe sie gemerkt, dass es sich um seine Wohnung handelte. «Er versprach mir viel Geld und eine Veröffentl­ichung», so die Frau. Insgesamt sollen die beiden drei Shootings gehabt haben – von Mal zu Mal freizügige­r. «Beim letzten Shooting war ich sehr knapp gekleidet.» Laut S. wollte es das Magazin so. S. habe auch seine Hand auf ihren Oberschenk­el gelegt mit der Begründung, das sei der Wunsch des Magazins, so die Frau. Bereits zuvor soll ihr S. zu nahe gekommen sein. «Ich bin immer noch traumatisi­ert», so die Frau. Nun wird auch auf Facebook vor S. gewarnt. S. liess mehrere Anfragen von 20 Minuten unbeantwor­tet.

*Name der Redaktion bekannt

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Der Fotograf gab vor, für das «Penthouse» zu arbeiten.

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