Nackt-Parade lässt Zürcher staunen
ZÜRICH. Zum ersten Mal fand am Samstag der Bodypainting-Day in Zürich statt. Die Reaktionen der Zürcher überraschten den Künstler.
35 Menschen mit nichts an ausser Farbe marschierten am Samstag durch die Zürcher Innenstadt – vom Münsterhof über den Stadthausquai bis zum Bürkliplatz. Die Blicke von teils verdutzten, teils begeisterten Zürchern waren den Models garantiert. Das war Künstler Andy Golub bewusst. Der Mann, der seit 12 Jahren Körper anmalt, hat am Samstag im Rahmen des internationalen Bodypainting-Days auf der Rathausbrücke zusammen mit seinem Team 35 Menschen in Kunstwerke verwandelt. Das Motto: «Der Zweck unserer Existenz». «Wir Künstler möchten mit solchen Events nicht nur Kunst machen, sondern sie auch mit den Leuten teilen», sagt Golub. Dem 53-jährigen New Yorker wurde im Voraus gesagt, dass die Schweizer zurückhaltend seien. Er wurde beim Marsch positiv überrascht. Die Menschen hätten interessiert zugeschaut und Fragen gestellt. «Auch wenn nicht alle diese Art von Kunst verstehen, kam es mir vor, als ob die Zürcher die positive Energie fühlten.» Sie seien sicher etwas prüder als die Leute in den USA. «Das macht die Welt einzigartig. Es wäre langweilig, wenn alle gleich wären», sagt Golub.
Der internationale Bodypainting-Day findet seit 2014 in verschiedenen Städten statt. Nach New York, Amsterdam, San Francisco und Berlin wollte Golub in die Schweiz kommen. Wie viel Farbe Golub für die Aktion verwendet hat, weiss er nicht genau. Aber der Künstler ist sich in einer Sache sicher: «Auf jeden Fall kommen wir wieder nach Zürich – und dies kann schon sehr bald sein.»