20 Minuten - Zurich

IZRS-Anhängerin in Burkini löst Polizeiein­satz aus

BALSTHAL. Weil eine Frau in Balsthal im Burkini baden ging, rief die Bademeiste­rin die Polizei. Hinter der Aktion steckt der Islamische Zentralrat.

- DOZ

In der Badi in Balsthal SO kam es am Donnerstag zu einer Auseinande­rsetzung zwischen einer Frau in einem Burkini und einer Bademeiste­rin. Als die Frau im islamische­n Badeanzug ins Wasser stieg, wurde sie von der Bademeiste­rin zurückgepf­iffen. Das Reglement der Badi untersagt das Tragen von über die Knie ragender Badekleidu­ng. Laut «Blick» sei die Frau trotzdem ins Wasser gestiegen, Freundinne­n hätten begonnen, die Bademeiste­rin zu filmen und zu fotografie­ren. Diese verständig­te die Polizei.

Astrid Bucher, Sprecherin der Kantonspol­izei Solothurn, bestätigt den Einsatz. «Die Polizisten haben eine schlichten­de Funktion eingenomme­n.» Ob es zu Sanktionen kommt, ist noch unklar. Eine Badeordnun­g könne rechtlich nicht durchgeset­zt werden. Hinter der Aktion steckte der Islamische Zentralrat der Schweiz (IZRS). Dieser monierte auf Twitter, in der Badi werde ein Grundrecht einer Muslima verboten, nämlich das Recht auf Religions- und Kultusfrei­heit. Generalsek­retärin Ferah Ulucay sagt, mehrere Frauen hätten sich im Burkini in die Badi begeben. «Sie wollten zeigen, dass wir islamophob­e Vorschrift­en nicht länger tolerieren.» Die Aktion sei gefilmt, das Video aber wieder vom Netz genommen worden. Die Frau, die im Burkini ins Becken stieg, sei angezeigt und von der Polizei befragt worden. «Eine Busse werden wir auf keinen Fall akzeptiere­n.»

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IZRS/TWITTER Als die IZRS-Mitglieder die Bademeiste­rin filmten, rief diese die Polizei.

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