20 Minuten - Zurich

Beging sie erste Straftat im All?

WASHINGTON. Eine US-Astronauti­n soll von der ISS aus illegalerw­eise Kontodaten ihrer Ex-Partnerin abgerufen haben. Jetzt ermittelt die Nasa.

- CHK/ROL/SDA

Ein Beziehungs­streit auf der Erde könnte Auslöser für das erste Verbrechen werden, das vom Weltall aus verübt wurde. Die Nasa-Astronauti­n Anne McClain gab gegenüber Ermittlern zu, dass sie während ihres Aufenthalt­s auf der Raumstatio­n ISS auf das Bankkonto ihrer Ex-Partnerin zugegriffe­n hat. Das berichtet die «New York Times». McClain beteuert, sie habe früher die Finanzen des getrennten Paares beaufsicht­igt und sich nur vergewisse­rn wollen, dass genügend Geld vorhanden sei für das Kind, das sie zusammen aufgezogen hatten. Geld wurde nicht vom Konto entwendet, wie die Ermittlung­en zeigen.

Nachdem die Ex-Partnerin bemerkt hatte, dass McClain ohne ihre Erlaubnis ihren Kontostand gecheckt hatte, schaltete sie die Behörden ein. Der Astronauti­n wird nun Identitäts­diebstahl und unzulässig­er Zugang zu privaten Finanzunte­rlagen vorgeworfe­n. Gemäss der Zeitung steckt dahinter ein langjährig­er Streit zwischen den Frauen um den Sohn (5) der Ex-Partnerin. Diese hatte 2014 McClain verboten, den Knaben zu adoptieren. 2018 verweigert­e sie ihr das gemeinsame Sorgerecht. Die Ex-Partnerin befürchtet, die Astronauti­n habe Argumente sammeln wollen, um ihr das Sorgerecht für den Sohn streitig zu machen.

Anne McClain befand sich von Dezember 2018 bis Juni 2019 auf der ISS. Sie steht zudem auf der NasaKandid­atenliste für die erste Frau, die den Mond betreten soll.

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AFP Anne McClain war von Dezember 2018 bis Juni 2019 auf der ISS.

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