Beging sie erste Straftat im All?
WASHINGTON. Eine US-Astronautin soll von der ISS aus illegalerweise Kontodaten ihrer Ex-Partnerin abgerufen haben. Jetzt ermittelt die Nasa.
Ein Beziehungsstreit auf der Erde könnte Auslöser für das erste Verbrechen werden, das vom Weltall aus verübt wurde. Die Nasa-Astronautin Anne McClain gab gegenüber Ermittlern zu, dass sie während ihres Aufenthalts auf der Raumstation ISS auf das Bankkonto ihrer Ex-Partnerin zugegriffen hat. Das berichtet die «New York Times». McClain beteuert, sie habe früher die Finanzen des getrennten Paares beaufsichtigt und sich nur vergewissern wollen, dass genügend Geld vorhanden sei für das Kind, das sie zusammen aufgezogen hatten. Geld wurde nicht vom Konto entwendet, wie die Ermittlungen zeigen.
Nachdem die Ex-Partnerin bemerkt hatte, dass McClain ohne ihre Erlaubnis ihren Kontostand gecheckt hatte, schaltete sie die Behörden ein. Der Astronautin wird nun Identitätsdiebstahl und unzulässiger Zugang zu privaten Finanzunterlagen vorgeworfen. Gemäss der Zeitung steckt dahinter ein langjähriger Streit zwischen den Frauen um den Sohn (5) der Ex-Partnerin. Diese hatte 2014 McClain verboten, den Knaben zu adoptieren. 2018 verweigerte sie ihr das gemeinsame Sorgerecht. Die Ex-Partnerin befürchtet, die Astronautin habe Argumente sammeln wollen, um ihr das Sorgerecht für den Sohn streitig zu machen.
Anne McClain befand sich von Dezember 2018 bis Juni 2019 auf der ISS. Sie steht zudem auf der NasaKandidatenliste für die erste Frau, die den Mond betreten soll.