Schwere Brocken, Promis und unerwünschte Deutsche
ZUG. Vorbei ist es, das Eidgenössische Schwingund Älplerfest (Esaf), und es hinterliess so manch wunderbare Geschichte.
Ein Abenteuer wartet
Einem der schönsten Momente am Eidgenössischen begegnet man am Samstagmorgen. Es ist 6 Uhr in der Früh, die Menschen strömen zum Stadion, manche sitzen auf Festbänken mit müden Augen, vor ihnen Kaffee und volle Rucksäcke – als warte auf sie ein grosses Abenteuer. Nie ist die Hoffnung auf Schönes grösser, nie fachsimpelt man lustvoller. So sagt der eine zum anderen: «Ich habe dem Chef gesagt, wenn der Wicki gewinnt, komme ich am Montag nicht in die Bude.» Der Chef darf mit Vollbesetzung rechnen.
Steinstossen im Garten
Das Esaf ist auch das Fest der Steinstösser, sie messen sich beim Werfen von 20, 40 oder 83,5 Kilogramm schweren Wurfprojektilen. Gewonnen hat das Unspunnensteinwerfen (83,5 kg) Remo Schuler (Bild), eine im Vergleich zu seinen Gegnern fast schon hagere Erscheinung. Ganz anders Andreas Deuschle, der Dominator des 40-Kilo-Wettwurfs und mit Muskeln bepackt. Doch der Weltmeister der Highland Games ist Deutscher, daher darf er zwar teilnehmen, sich aber nicht Festsieger nennen. Schweizer Konkurrenten hatten sich vor drei Jahren über ihn beschwert. Er sagte über die Stänkerer: «Hinterfotzige Schweizer.» Und da tummelte sich auch ein Olympiasieger im Teilnehmerfeld: Beat Hefti, der einstige Bobfahrer. Er hatte im Garten geübt, doch für den
Final reichte es nicht – wegen vier Zentimetern.
Zauberer und König
Mitten auf dem Festgelände, da gibt es ein Fleckchen Wiese, rundherum Festzelte und Zehntausende von Menschen. Auf dieser Wiese liegt g er, fläzt er, schaut dem Treiben zu, es ist Samstag und 21 Uhr. Er, das ist Nico Hischier (Bild) im Edelweisshemd. Der NHLSpieler, der Nummer-1Draft, dieser kleine Zauberer am Hockeystock. Er sagt: «Ichge niesse es sehr hier, es ist mein erstes Mal am Eidgenössischen.» Und fläzt weiter. Ein anderer Gast war Ueli Maurer, Bundespräsident und beliebter Selfiepartner. Royal war der Besuch von Tupou VI., König von Tonga und Gast im Schwingerstübli um 6.30 Uhr. Farbe bekannte zudem Hausi Leutenegger, er trug knallgelbe Hosen zur Schau.