Zürcher setzen gegen Vögel Leimfallen ein
ZÜRICH. In Zürich stellen Anwohner illegale VogelLeimfallen auf. Jetzt ermittelt die Polizei.
Auf Facebook kursieren derzeit Bilder von zwei Spatzen, die in eine Leimfalle geraten sind. Elisabeth Schlumpf von der Voliere-Gesellschaft Zürich hat sie am Montag gepostet. «So behandelt ein Nobelviertel von Zürich seine so liebenswerten natürlichen Anwohner!», schreibt sie dazu. Gegenüber 20 Minuten führt Schlumpf aus: «Eine Dame hat uns das Brett mit den Spatzen vorbeigebracht.» Ein Vogel war bereits tot, den anderen konnten die Voliere-Mitarbeiter befreien. «Wir wissen noch nicht, ob er durchkommt.» Schlumpf bezeichnet den jetzigen Fall als einen der «krassesten ihrer Karriere» als Vogeltierpflegerin. Es sei Realität, dass solche Lebendleimfallen in letzter Zeit vermehrt aufgestellt würden. «Dabei sind sie illegal», so Schlumpf. Sie appelliert: «Wenn jemand solche Fallen sieht, soll er die Polizei anrufen.»
Marc Stähli, ebenfalls Tierpfleger bei der Voliere, ergänzt: «Ich kann sowieso nicht verstehen, warum Leute die Leimfallen aufstellen. Anstatt Vogelkot haben die Leute dann Vogelleichen vor ihrem Fenster.» Die Stadtpolizei Zürich bestätigt den Eingang einer Anzeige wegen einer Leimfalle im Seefeld. Die Ermittlungen laufen. Wie die Stadtpolizei sagt, könnte dem Fallenaufsteller eine Verurteilung wegen Tierquälerei und somit eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe drohen. Es würden nicht nur Vögel, sondern auch andere Tiere durch solche Fallen gequält, sagt die Tierschützerin Esther Geisser. «Einmal haben wir ein Katzenbaby in einer solchen Falle vorgefunden. Es zu retten, war sehr schwierig.»