«Mussten Kot von Hand entfernen»
ZÜRICH. Im 4-Stern-Hotel Sheraton hat das Putzpersonal seine Arbeit niedergelegt. Ein Grund sind rassistische Erniedrigungen.
«Jetzt muss sich etwas ändern», sagt Reinigungskraft Isabella Z.*, die gestern in den Streik getreten ist. Ihr Arbeitsalltag im Hotel Sheraton in Zürich sei geprägt von einer «ständig steigenden Arbeitslast», Beschimpfungen und rassistischen Erniedrigungen durch Vorgesetzte. «Wir werden absolut respektlos behandelt und ausgenutzt.» Sie müssten im Zweierteam bis zu 75 Zimmer pro Tag putzen. Dazu würden verspätete Lohnzahlungen und Arbeitseinsätze von mehreren Wochen ohne freien Tag kommen. Die Zustände sind laut dem Reinigungspersonal unhaltbar. «Wir müssen den Kot der Gäste, der manchmal sogar in der Dusche liegt, von Hand entfernen», sagt eine Streikende. Das Hotel stelle wegen Sparmassnahmen keine Handschuhe zur Verfügung, und es gebe nur ein Reinigungsmittel, um alles zu putzen. Reiniger Antonio Lago sagt, dass die Bedingungen verbessert werden müssten.
Laut der Gewerkschaft sind die Probleme der Hoteldirektion seit langem bekannt. Michael Böhler, MarketingManager beim Sheraton: «Wir nehmen die aufgeworfenen Themen sehr ernst und werden diese eingehend prüfen.» Es werde daran gearbeitet, die Situation zu verstehen, um ein sicheres und angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen. Das Wohlbefinden und die Sicherheit von Mitarbeitern und Gästen hätten oberste Priorität. Das Hotelmanagement hat nun eingewilligt, am Montag verbindliche Gespräche mit den Angestellten und der Unia zu führen. Gleichzeitig habe sich das Hotel zu Sofortmassnahmen verpflichtet.
*Name der Redaktion bekannt