Schweizer zwischen Lust und Frust bei Weltklasse Zürich
ZÜRICH. Der erhoffte Schweizer Exploit blieb aus. Mujinga Kambundji verkaufte sich trotzdem gut. Für einige endete das Heim-Meeting dagegen enttäuschend.
Fünf Tage zuvor brillierte sie an den Schweizer Meisterschaften mit einem neuen Schweizer Rekord von 22,26 über 200 m. An diese Zeit kam Kambundji gestern mit 22,58 zwar nicht heran, aber sie schlug sich in einem bärenstarken Feld prächtig und wurde Fünfte. «Die Rangierung ist cool», freute sich die Bernerin. Und zu ihrer Zeit meinte sie: «Es ist schwierig, die Rekordzeit vom Samstag einfach so zu wiederholen.»
Und die anderen Schweizer? Na ja, geht so. Selina Büchel verpasste über 800 m in 2:01,32 um 72 Hundertstel die WM-Limite, freute sich aber darüber, dass sie nach einem schwierigen Monat, in dem sie gesundheitsbedingt kaum trainieren konnte, zurück ist. «Es geht sicher noch schneller», gab sich die Toggenburgerin zuversichtlich. Sauer war nach ihrem Rennen über 400 m Hürden Lea Sprunger. In 55,14 blieb sie um eine Hundertstel hinter ihrer Saisonbestzeit und wurde Fünfte. «Es war zu Beginn so gut, doch dann hängte ich an zwei Hürden an. Das ist enorm schade, denn es wäre eine Riesenzeit drin gelegen.»
Nicht auf Touren kam Alex Wilson, der über 100 m in enttäuschenden 10,40 Achter wurde. Nachdem er zuletzt Aufwärtstendenzen erkennen liess, erlebte auch Kariem Hussein (Achter und Letzter in bescheidenen 50,04 über 400 m Hürden) eine Enttäuschung. «Das war keine gute Leistung», gab sich der Thurgauer kritisch. Ganz schwierig war der Abend auch für die neue Langstrecken-Hoffnung Julien Wanders. Der Genfer verlor über 5000 m rasch einmal den Anschluss und wurde in 13:45,18 abgeschlagen Letzter.