Alles nur Kopfsache? Luzern sucht Weg aus Schlamassel
LUZERN. Vier Punkte aus fünf Spielen: So schlecht startete Luzern letztmals 2008 – und nun kommt YB.
Elf Jahre ist es her, dass der FC Luzern so behäbig aus den Startblöcken kam. In der Saison 2008/09 holte der FCL unter Trainer Ciriaco Sforza in fünf Runden sogar nur einen Punkt. Am letzten Sonntag in Sitten (1:2) kassierten die Zentralschweizer bereits die dritte Niederlage in Serie und rutschten auf den Barrage-Platz ab. Muss Trainer Thomas Häberli schon um seinen Job zittern?
«Wir sind alle nicht zufrieden», sagt Sportchef Remo Meyer, «aber nach fünf Runden verfallen wir nicht in Hysterie. Wie immer werden wir alles analysieren und besprechen.» Der Trainer ist demnach nicht das Problem, aber was ist es dann? Meyer: «Das letzte Spiel in Sitten ausgenommen, haben mir das Feuer und die nötige Teamdynamik gefehlt. Zudem konnten einige Spieler ihr wahres Leistungsvermögen nicht abrufen.» Aber verantwortlich dafür sei nicht allein der Trainer. «Wir sitzen alle im selben Boot und müssen nun an den richtigen Stellen schrauben und uns die richtigen Fragen stellen, damit der Dampfer wieder Fahrt aufnimmt.»
Ein Problem: Luzern hat die harmloseste Offensive (3 Tore in 5 Spielen) der Liga. «Fussball ist mehr Kopfsache, als viele Leute denken», so Meyer. «Wir erarbeiten uns zu wenig Chancen und erzielen zu wenig Tore. Da spielt die Verunsicherung sicher eine Rolle. Aber ich habe auch nicht den Zauberspruch bereit, der unsere Probleme löst.» Möglicherweise bringt ein neuer Stürmer den Umschwung: Die Luzerner verpflichteten gestern den Brasilianer Ryder Matos Santos Pinto, kurz Matos, leihweise bis Ende Juni 2020.