Schiffshupen: Kapitäne angezeigt
ZÜRICH. Ein Anwohner hat mehrere Kapitäne angezeigt. Das sorgt bei einer Gewerkschaft und der ZürichseeSchifffahrtsgesellschaft für Kritik.
Ein Anwohner aus Stäfa hat Anzeige gegen mehrere Kapitäne der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) erstattet. Sie hätten sich nicht ans Hornverbot gehalten. Allein an einem Wochenende habe er sieben Verstösse feststellen können. Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) kritisiert die Anzeige. SEV-Gewerkschaftssekretärin und SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher sagt: «Diese Anzeigen sind eine grosse Belastung für die Betroffenen.» Die Kapitäne würden ihren Berufsauftrag erfüllen. «Dazu gehört auch, dass sie aus Sicherheitsgründen das Schiffshorn betätigen.» Beispielsweise, wenn Bootsfahrer oder Schwimmer gewarnt werden müssen.
Roman Knecht, Direktor der ZSG, bestätigt, dass diesen Sommer wieder diverse Anzeigen eingegangen sind. Diese seien gegen einzelne Kapitäne gerichtet. «Es handelt sich um laufende Verfahren, die in erster Linie für Verunsicherung sorgen bei der Belegschaft», sagt Knecht. Die ZSG sei im Austausch mit den betroffenen Mitarbeitenden, mit dem Bundesamt für Verkehr und den zuständigen lokalen Behörden. «Wir stellen uns hinter unsere Schiffsführer», so Knecht. Regeln zu sogenannten Schallsignalen würden auf jedem Schweizer Binnengewässer gelten. «Nur an unserem See wird über die korrekte Anwendung der Schallsignale gestritten – das jetzt schon den dritten Sommer in Folge. Das muss ein Ende haben.» Die Kantonspolizei Zürich bestätigt auf Anfrage, dass Mitte August eine Anzeige eingegangen ist.