SP vs. SVP: Vergleich der Wahlanlässe
ZÜRICH/BASEL. Endspurt beim Stimmenfang: Während die SVP Kanton Zürich Hunderte Fans in einem Festzelt unterhält, veranstaltet die SP Basel-Stadt eine Beizentour und verteilt Rosen und Fruchtgummis. 20 Minuten war dabei und machte den Vergleich.
Alle tragen dunkle, unauffällige Kleidung. Hie und da blitzt eine Tasche oder eine Mütze im SP-Rot auf. Die meisten Anwesenden sind politisch aktiv oder überlegen es sich zumindest. Zu kaufen gibt es nichts. Die Teilnehmer der Beizentour verteilen nebst den Flyern rote Rosen und herzförmige Fruchtgummis. Ein Unterhaltungsprogramm gibt es nicht. Dafür legen sich die Teilnehmer voll ins Zeug, um mittels Gesprächen die Bürger im Ausgang von der SP zu überzeugen. Die Rosen und Fruchtgummiherzen werden dankend entgegengenommen. «He, die sind aber nicht für dich bestimmt», bemerkt ein Beizentour-Teilnehmer, als seine Kollegin eine Packung der SP-Fruchtgummiherzen öffnet und diese isst. Ansonsten wird an diesem Abend nichts gegessen, da man sich nach dem Znacht trifft. Während der Tour selbst trinkt man beim Gehen einen Eistee oder Wasser. Bier und Wein gibt es erst nach der Veranstaltung. «Ha! Der Roger! Mit ihm bin ich gut vernetzt auf Facebook», sagt ein Gast, als Ständeratskandidat Roger Köppel (54) das Festzelt betritt. Man fühlt sich den Politikern verbunden. Der Kleidungsstil reicht von eleganten Burberry-Schals bis hin zu praktischen Fleece-Jacken. Die Leute kaufen Sackmesser mit dem Parteilogo und Taschen mit Berg- und Kuhsujets. Ein Käppi mit der Aufschrift «Klimawahn? Nein danke!» gibt es für 10 Franken. Zwischen den Reden musizieren Alphornbläser und eine Brassband. Kurz vor Mittag betreten mehrere mit Kuhglocken behangene Männer das Zelt. Während sich einige die Ohren zuhalten, klatschen andere freudig oder machen Videos. «Für Vegetarier gibts Gipfeli», heisst es vom Grillmeister. Bereits am Morgen verpflegen sich die Gäste mit Kalbs- und Schweinsbratwürsten. Doch die Würste kommen bei manchen Fleischessern nicht gut an, sie seien «z fescht düre», hört man an den Tischen. Dazu werden Bier und Rotwein getrunken, zum Dessert gibts Dubler-Mohrenköpfe und Stängeliglace.