Naomi setzt auf Musik statt Fussball
ZÜRICH. Die Zürcher R’n’B-Queen Naomi Lareine hat ihre erste EP veröffentlicht. Im Interview erzählt sie, wie sich ihre Musik nach ihrem Outing verändert hat.
Naomi, wann hast du das erste Mal gecheckt, dass deine Musik eine grosse Reichweite hat? Diesen Sommer, als ich realisierte, wie viele Veranstalter mich buchen. Das war krass: Schliesslich hatte ich erst drei Songs auf Spotify, als die FestivalAnfragen kamen.
Seit wann machst du überhaupt Musik? Ich singe, seit ich ein Kind bin. Richtig ernst bin ich seit 2018 dran: Da hab ich meine erste Single veröffentlicht. Und was hast du daneben gemacht? Ich habe Fussball gespielt und war in der Schweizer Nati.
Warum hast du aufgehört?
Es hatte sich einfach richtig angefühlt. Ich hatte meine Ziele erreicht. Möchtest du mit deiner Musik etwas bewirken?
Meine Songs sollen andere ermutigen, zu sich selber zu stehen. Ich selber bin lesbisch – für mich ist es wichtig, auch in Bezug auf Sexualität Akzeptanz für alle zu schaffen. Und zu zeigen, dass Homosexualität etwas völlig Normales ist.
Wie zeigt sich das in deinen
Songs?
Früher habe ich in Liebesliedern über Jungs gesungen. Damals hatte ich Liebe im romantischen Sinn selber aber noch gar nicht erlebt – weder mit einem Mann noch mit einer Frau. Nach meiner ersten Liebesbeziehung, die mit einer Frau war, änderte sich das. Seither singe ich nur noch über Girls.
Hat dich das Überwindung gekostet? Es war für mich ein grosser Schritt. Aber ich wollte authentisch sein, zu der stehen, die ich bin. Seit ich von Frauen singe, ist meine Musik viel realer. Der ganze Vibe hat sich verändert, und ich bin extrem daran gewachsen. Hörst du dir deine alten Lieder noch an? Manchmal, ja. Sie waren nicht schlecht. Aber ich spüre, dass die Vibes nicht stimmig waren.
Und was steht bei dir zurzeit noch an?
Meine EP ist gerade erschienen, das freut mich riesig und hat jetzt Priorität. Mein Team und ich haben wahnsinnig viel Arbeit reingesteckt. Ich bin wirklich sehr stolz auf die
neue Musik.