Drei Billettkontrolleure und ein Fahrgast angeklagt
ZÜRICH. Der Fall einer eskalierten Billettkontrolle kommt vor Gericht. Angeklagt sind drei VBZ-Mitarbeiter und ein Fahrgast.
Sechs verletzte Personen und zwei Festnahmen waren das Resultat einer eskalierten Billettkontrolle in Wipkingen im Juli 2018. Festgenommen hatte die Polizei einen Fahrgast (20), der ohne gültiges Billett unterwegs gewesen war, und einen Kontrolleur (45) der Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ). Der Passagier kam noch am selben Tag auf freien Fuss – der Kontrolleur dagegen musste für einen Monat in Untersuchungshaft.
Nun hat die Staatsanwaltschaft in diesem Fall Anklage erhoben, wie Sprecher Erich Wenzinger bestätigt. Dem festgenommenen Kontrolleur werden versuchte schwere Körperverletzung und Tätlichkeiten vorgeworfen. Der Fahrgast muss sich unter anderem wegen mehrfacher Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte, einfacher Körperverletzung und mehrfacher Beschimpfung verantworten. Beschuldigt sind zudem zwei weitere VBZ-Kontrolleure wegen einfacher Körperverletzung und Sachbeschädigung. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Was im Rahmen der Kontrolle genau vorgefallen ist, ist noch unklar. Die Anklageschrift gibt das Gericht erst zu einem späteren Zeitpunkt heraus. Im «Blick» hat der 20-jährige Fahrgast aber seine Version der Geschichte bekannt gemacht. Nachdem ein Kontrolleur ihn umgestossen habe, habe er diesem einen Faustschlag verpasst – «als Selbstverteidigung». Dann seien weitere Kontrolleure dazugekommen. Sie hätten ihn am Boden fixiert. Ein Kontrolleur soll ihm gegen den Kopf getreten haben.