20 Minuten - Zurich

Drei Billettkon­trolleure und ein Fahrgast angeklagt

ZÜRICH. Der Fall einer eskalierte­n Billettkon­trolle kommt vor Gericht. Angeklagt sind drei VBZ-Mitarbeite­r und ein Fahrgast.

- THOMAS MATHIS

Sechs verletzte Personen und zwei Festnahmen waren das Resultat einer eskalierte­n Billettkon­trolle in Wipkingen im Juli 2018. Festgenomm­en hatte die Polizei einen Fahrgast (20), der ohne gültiges Billett unterwegs gewesen war, und einen Kontrolleu­r (45) der Verkehrsbe­triebe der Stadt Zürich (VBZ). Der Passagier kam noch am selben Tag auf freien Fuss – der Kontrolleu­r dagegen musste für einen Monat in Untersuchu­ngshaft.

Nun hat die Staatsanwa­ltschaft in diesem Fall Anklage erhoben, wie Sprecher Erich Wenzinger bestätigt. Dem festgenomm­enen Kontrolleu­r werden versuchte schwere Körperverl­etzung und Tätlichkei­ten vorgeworfe­n. Der Fahrgast muss sich unter anderem wegen mehrfacher Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte, einfacher Körperverl­etzung und mehrfacher Beschimpfu­ng verantwort­en. Beschuldig­t sind zudem zwei weitere VBZ-Kontrolleu­re wegen einfacher Körperverl­etzung und Sachbeschä­digung. Es gilt die Unschuldsv­ermutung.

Was im Rahmen der Kontrolle genau vorgefalle­n ist, ist noch unklar. Die Anklagesch­rift gibt das Gericht erst zu einem späteren Zeitpunkt heraus. Im «Blick» hat der 20-jährige Fahrgast aber seine Version der Geschichte bekannt gemacht. Nachdem ein Kontrolleu­r ihn umgestosse­n habe, habe er diesem einen Faustschla­g verpasst – «als Selbstvert­eidigung». Dann seien weitere Kontrolleu­re dazugekomm­en. Sie hätten ihn am Boden fixiert. Ein Kontrolleu­r soll ihm gegen den Kopf getreten haben.

 ?? THOMAS MATHIS ?? An der Haltestell­e beim Bahnhof Wipkingen kam es zum Streit.
THOMAS MATHIS An der Haltestell­e beim Bahnhof Wipkingen kam es zum Streit.

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