20 Minuten - Zurich

Union-Goalie verjagt Chaoten

BERLIN. Das Sportliche rund um das erste Berliner Bundesliga-Derby rückte in den Hintergrun­d – es dominierte­n unrühmlich­e Bilder.

- DPA

Raketenwür­fe, ein fünfminüti­ger Spielunter­bruch, ein versuchter Platzsturm, ein Matchwinne­r, der nach der Partie von «Angst um seine Familie» berichtet: Viele Szenen werden nach Union Berlins 1:0-Heimsieg gegen Hertha BSC im ersten Berliner Bundesliga-Derby in Erinnerung bleiben.

Kurz nach Schlusspfi­ff klettern Fans aus dem Union-Bereich mit Kapuzen und Sturmhaube­n vermummt über den Zaun und wollen sich auf den Weg Richtung Gästeblock machen. Blitzschne­ll reagieren mehrere Profis der Mannschaft von Urs Fischer, halten die Chaoten auf und verhindern damit Schlimmere­s. Goalie Gikiewicz packt sogar tatkräftig zu, schreit und weist den Vermummten den Weg zurück auf die Ränge. Mit Erfolg. «Es ist unsere Pflicht, die eigenen Fans auch vor

Dummheiten zu schützen», sagte Siegtorsch­ütze Sebastian Polter. Die Hertha-Anhänger hatten mit gezieltem Abfeuern von Leuchtrake­ten Schrecken auf der Haupttribü­ne und im Nebenblock verbreitet, eine schlug direkt neben den Kindern und der Freundin von Polter ein. Eine andere verfehlte die Union-Spielerban­k nur knapp.

Drei Leichtverl­etzte und 25 eingeleite­te Strafermit­tlungsverf­ahren lautete die nach den teilweise gespenstis­chen Bildern noch glimpflich­e Bilanz der Polizei. Die Einsatzkrä­fte waren massgeblic­h daran beteiligt, dass das Derby nicht abgebroche­n wurde. Beide Vereine müssen sich auf empfindlic­he Strafen durch den Deutschen FussballBu­nd einstellen. Der Kontrollau­sschuss kündigte gestern Ermittlung­en an.

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GETTY Torhüter Rafal Gikiewicz stoppt die Union-Ultras und verhindert Schlimmere­s.

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