So denken Schweizer Männer über Make-up
ZÜRICH. Barbara Schöneberger kritisiert geschminkte Männer und erntet einen Shitstorm. Das sagen Schweizer Promi-Männer dazu.
«Männer, bitte schminkt euch nicht!», fordert die deutsche TV-Moderatorin Barbara Schöneberger in einem kurzen Clip, den sie vergangene Woche auf Instagram postete. Dafür erntete die 45-Jährige Kritik in den sozialen Medien. Auch prominente Schweizer können der Aussage wenig abgewinnen. Der Zürcher Künstler und Influencer Elay Neal Moses (23) etwa sagt: «Mann ist Mann – ganz egal, wie er sich kleidet oder ob er sich Farbe ins Gesicht malt.»
«Es ist eine Zeiterscheinung, dass Make-up als weiblich angesehen wird. Diese Ansicht wird nun mehr und mehr gebrochen.»
Elay Neal Moses (23)
Die Moderatorin Barbara Schöneberger (45) hat vor einigen Tagen auf der Insta-Seite ihres Magazins «Barbara» ein Video gepostet, in dem sie über Mänherzieht, die sich schminken – über 30 000 Kommentare sammelten sich danach unter dem Post. Gestern erklärte sich Schöneberger: Ihre Aussage sei nicht politisch zu verstehen. «Es ist ganz einfach nur Showgeschäft.» Doch wie denken Schweizer Männer über Schönebergers Aussagen? Und übers Schminken allgemein? Wir haben bei Prominenten mit Schminkerfahrung nachgefragt.
Um Makel zu kaschieren, hat sich der diesjährige «Bachelorette»-Gewinner Kenny Leemann (23) auch schon an den Schminksachen seiner Schwester bedient. Pudern und Augenringe-Wegschminken seien bei Shootings Standard. «Ich will ja neben meinen dummen Sprüchen nicht auch noch scheisse aussehen», so der Zürcher. Egal, ob mit oder ohne Make-up – wichtig sei, dass er sich wohlfühle: «Fürs Schminken muss man sich nicht schämen.»
«Make-up sollte bei Jungs so akzeptiert sein wie Fussballschuhe», findet der BeautyInfluencer Brian Havarie (19). Schönebergers Video findet er problematisch. Besonders Eltern, die zu Barbaras Anhängerschaft gehören, könnten sich davon beeinflussen lassen und ihr Kind in «alte Rollenbilder» zwängen. «Ginge es ihr um die Partnersuche, wäre es was anderes – jeder soll seine Präferenzen haben. Im Video verallgemeinert sie aber, was es heisst, ein Mann zu sein», so der Berner.
«Sie darf ihre Meinung öffentlich kundtun – muss aber auch damit rechnen, dass es Gegenwind gibt», meint der Influencer und Künstler Elay Neal Moses (23) aus Zürich. Dass Schöneberger Männer mag, die dem klassischen Rollenbild entsprechen, findet er völlig okay. «Leider wirkt es jedoch so, als würde sie sich über Männer, die sich schminken, lustig machen», so Elay. Er selbst greif tse lte nz ur Schminner ke, etwa wenn er Events besucht oder nach einer durchzechten Nacht fit aussehen
will.