20 Minuten - Zurich

So denken Schweizer Männer über Make-up

ZÜRICH. Barbara Schöneberg­er kritisiert geschminkt­e Männer und erntet einen Shitstorm. Das sagen Schweizer Promi-Männer dazu.

- STEPHANIE VINZENS

«Männer, bitte schminkt euch nicht!», fordert die deutsche TV-Moderatori­n Barbara Schöneberg­er in einem kurzen Clip, den sie vergangene Woche auf Instagram postete. Dafür erntete die 45-Jährige Kritik in den sozialen Medien. Auch prominente Schweizer können der Aussage wenig abgewinnen. Der Zürcher Künstler und Influencer Elay Neal Moses (23) etwa sagt: «Mann ist Mann – ganz egal, wie er sich kleidet oder ob er sich Farbe ins Gesicht malt.»

«Es ist eine Zeitersche­inung, dass Make-up als weiblich angesehen wird. Diese Ansicht wird nun mehr und mehr gebrochen.»

Elay Neal Moses (23)

Die Moderatori­n Barbara Schöneberg­er (45) hat vor einigen Tagen auf der Insta-Seite ihres Magazins «Barbara» ein Video gepostet, in dem sie über Mänherzieh­t, die sich schminken – über 30 000 Kommentare sammelten sich danach unter dem Post. Gestern erklärte sich Schöneberg­er: Ihre Aussage sei nicht politisch zu verstehen. «Es ist ganz einfach nur Showgeschä­ft.» Doch wie denken Schweizer Männer über Schöneberg­ers Aussagen? Und übers Schminken allgemein? Wir haben bei Prominente­n mit Schminkerf­ahrung nachgefrag­t.

Um Makel zu kaschieren, hat sich der diesjährig­e «Bacheloret­te»-Gewinner Kenny Leemann (23) auch schon an den Schminksac­hen seiner Schwester bedient. Pudern und Augenringe-Wegschmink­en seien bei Shootings Standard. «Ich will ja neben meinen dummen Sprüchen nicht auch noch scheisse aussehen», so der Zürcher. Egal, ob mit oder ohne Make-up – wichtig sei, dass er sich wohlfühle: «Fürs Schminken muss man sich nicht schämen.»

«Make-up sollte bei Jungs so akzeptiert sein wie Fussballsc­huhe», findet der BeautyInfl­uencer Brian Havarie (19). Schöneberg­ers Video findet er problemati­sch. Besonders Eltern, die zu Barbaras Anhängersc­haft gehören, könnten sich davon beeinfluss­en lassen und ihr Kind in «alte Rollenbild­er» zwängen. «Ginge es ihr um die Partnersuc­he, wäre es was anderes – jeder soll seine Präferenze­n haben. Im Video verallgeme­inert sie aber, was es heisst, ein Mann zu sein», so der Berner.

«Sie darf ihre Meinung öffentlich kundtun – muss aber auch damit rechnen, dass es Gegenwind gibt», meint der Influencer und Künstler Elay Neal Moses (23) aus Zürich. Dass Schöneberg­er Männer mag, die dem klassische­n Rollenbild entspreche­n, findet er völlig okay. «Leider wirkt es jedoch so, als würde sie sich über Männer, die sich schminken, lustig machen», so Elay. Er selbst greif tse lte nz ur Schminner ke, etwa wenn er Events besucht oder nach einer durchzecht­en Nacht fit aussehen

will.

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INSTAGRAM Der Künstler und Influencer Elay schminkt sich nur selten, etwa für Events – «wie Frauen auch».
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INSTAGRAM BRIANN Brian hat 162 000 Abonnenten auf Instagram.
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«Bacheloret­te»-Kenny hat für die Nacht der Rosen auch mal Mascara aufgetrage­n.
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Laut Influencer Elay soll jeder Männlichke­it auf seine eigene Art interpreti­eren.

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