11 000 Forscher rufen den globalen Klima-Notfall aus
NEW YORK. Forscher aus 153 Ländern schlagen Alarm: Wenn wir unser Verhalten nicht ändern, droht der Welt der Kollaps.
«Wissenschaftler haben eine moralische Pflicht, die Menschheit vor katastrophalen Bedrohungen zu warnen», sagte Thomas Newsome von der University of Sydney, CoAutor einer gemeinsamen Erklärung von 11 000 Forschern aus aller Welt. Auch über 300 Wissenschaftler aus der Schweiz haben die Erklärung unterzeichnet. «Aus den vorliegenden Daten wird klar, dass wir einem KlimaNotfall gegenüberstehen», so Newsome weiter.
Wenn sich das menschliche Verhalten, das zu Treibhausgasausstoss und anderen den Klimawandel anheizenden Faktoren führt, nicht grundlegend und anhaltend verändere, sei «unsägliches menschliches Leid» nicht mehr zu verhindern. «Obwohl global seit 40 Jahren verhandelt wird, haben wir weitergemacht wie vorher und sind diese Krise nicht angegangen», fügt William Ripple an, der den Zusammenschluss der Forscher mit Newsome anführt. «Der Klimawandel ist da, und er beschleunigt sich rascher, als viele Wissenschaftler erwartet hatten.»
Die Forscher fordern in ihrem Beitrag im Fachjournal «Bioscience» Veränderungen vor allem in sechs Bereichen: Umstieg auf erneuerbare Energien, Reduzierung des Ausstosses von Stoffen wie Methan und Russ, besserer Schutz von Ökosystemen wie Wäldern und Mooren, Konsum von mehr pflanzlichen und weniger tierischen Produkten, nachhaltige Veränderung der Weltwirtschaft und Eindämmung des Anwachsens der Weltbevölkerung.