20 Minuten - Zurich

Von einem, der auszog, die Welt zu verbessern

Gekonntes Drama um den verscholle­nen Schweizer Umweltschü­tzer Bruno Manser.

- MOHAN MANII

Wo es früher noch viel Vegetation gab, stehen heute nur noch abgestorbe­ne Baumstümpf­e – dieses Bild prägte den dreissigjä­hrigen Schweizer Bruno Manser («Der Kreis»Star

Sven Schelker), der 1984 erstmals nach Malaysia reiste und dort das Nomadenvol­k der Penan kennen lernte. Diese Begegnung veränderte sein Leben für immer. Manser setzte sich fortan für das von der Abholzung massiv bedrohte Volk ein: Sein Mut, aber auch sein unermüdlic­her Einsatz und Wille zur Veränderun­g machten ihn zu einem der glaubwürdi­gsten Umweltakti­visten seiner Zeit. Doch der Preis für sein Tun war hoch.

Der Zeitpunkt für einen Film über den einheimisc­hen Umweltakti­visten Bruno Manser könnte nicht besser sein. Auch hierzuland­e ist die grüne Welle allgegenwä­rtig. Haufenweis­e Wälder werden gar als mögliche Lösung für das weltweite CO2-Problem gepriesen. Und genau hier setzt auch Bruno Mansers Weltsicht an: die Natur belassen, den Kommerz vergessen, jagen, fischen und sich am Busen der Natur von Früchten und Pflanzen ernähren. All diese Werte trifft er beim indigenen Nomadenvol­k der Penan und verliebt sich darin. Immer mehr wird Manser zum Aktivisten, der sich nicht nur mit Wirtschaft­sgrössen anlegt, sondern auch mit dem malaysisch­en Staat. Sven Schelker verkörpert diesen Getriebene­n unerhört energisch. Man bangt mit dem Aussteiger mit, will ihm helfen und versteht seine Ideologie – zumindest für die Dauer von Niklaus Hilbers Doku-Fiction, die Hochs und Tiefs, aber auch Dichtung und Wahrheit dramaturgi­sch gekonnt vermischt.

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In Zürich sehnt sich Bruno Manser (Sven Schelker) nach der Ferne.
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