Mehr Messerstechereien – Polizisten zeigen sich besorgt
ZÜRICH. Meldungen über Messerstechereien häufen sich — Täter sind vor allem junge Männer.
Beim Stadelhofen am Freitagabend: Mehrere Jugendliche geraten aneinander. Einer sticht auf seinen Kontrahenten ein. Meldungen wie diese häufen sich in der Stadt Zürich, aber auch in anderen Regionen. Die Zürcher Kriminalstatistik zeigt: Fälle von schwerer Körperverletzung mit Schnittund Stichwaffen nehmen zu – besonders bei Vorfällen, bei denen die Täter zwischen 18 und 24 Jahre alt sind. Marco Cortesi, Medienchef der Stadtpolizei Zürich, bestätigt: «Wir verzeichnen eine deutliche Zunahme von Vorfällen, in denen Stich- und Schnittwaffen eingesetzt werden.» Meist komme es an Wochenenden zu Vorfällen. «Der Einfluss von Alkohol und Drogen ist nicht unerheblich», so Cortesi.
Die Häufung von Messerstechereien gehe an Polizisten nicht spurlos vorbei: «Sie sind für sie ein Grund zur Besorgnis», sagt Martin Niederer, Vizepräsident des Polizeibeamten-Verbands der Stadt Zürich. Eine Lösung für die Entschärfung der Situation wären mehr Kameras im öffentlichen Raum. «Das würde die Ermittlung der Täterschaft sicher verbessern und beschleunigen», so Niederer.
Mehr temporäre Videoüberwachung gab es nach vermehrten Ausschreitungen im Sommer an der Seepromenade. Nach zwei Monaten wurden diese wieder abmontiert. Grund: Die Lage habe sich beruhigt. Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) ist gegen eine flächendeckende Videoüberwachung, wie sie auf Anfrage sagt. Offen sei sie aber gegenüber einer punktuellen Videoüberwachung, wie sie im Sommer durchgeführt worden sei. «Das kann eine von mehreren möglichen Massnahmen darstellen.» Derzeit werte man den Versuch aus. «Die Ergebnisse werden eine Rolle spielen, wie in Zukunft vorgegangen wird.»