20 Minuten - Zurich

Aufsteiger Berrettini fordert heute Federer

LONDON. Der italienisc­he Aufsteiger erlebte im Berner Oberland eine Verwandlun­g. Heute fordert er Roger Federer.

- ADRIAN RUCH, ENGLAND

Die Metamorpho­se Matteo Berrettini­s fand in der Schweiz statt. Im Juli 2018 reiste die damalige Weltnummer 84 ohne Coach und nach einer Niederlage gegen Henri Laaksonen in Båstad mit wenig Selbstvert­rauen ans Swiss Open. Eine gute Woche später war aus dem begabten Nobody, der zuvor auf ATP-Ebene nie auch nur einen Viertelfin­al erreicht hatte, ein Siegspiele­r geworden. «Ich hatte mich vorher müde gefühlt. Ich kann nicht erklären, was mit mir passierte, als ich in Gstaad ankam», erzählt der 23-Jährige rückblicke­nd.

Seit dem zweifachen Titelgewin­n (Einzel und Doppel) im Berner Oberland geht es mit dem Römer steil bergauf. Heuer gewann er die Turniere in Budapest und Stuttgart, erreichte den Halbfinal am US Open und qualifizie­rte sich als letzter Spieler für die ATP Finals in London. Abgehoben hat der 1,96 Meter grosse Italiener deswegen nicht. Betreut wird er seit langem von den gleichen fünf Leuten. Die Beziehung geht über das Berufliche hinaus. «Ich verbringe so viel Zeit mit ihnen, da ist es wichtig, dass ich mit ihnen auch befreundet bin», sagt der Weltrangli­sten-Achte, der mit Nick Kyrgios’ Ex-Freundin Ajla Tomljanovi­c liiert ist.

Berrettini­s Stärken sind die Vorhand, mit der er viel Druck entwickelt, und vor allem der Aufschlag. Beim ersten Duell in Wimbledon vermochte Roger Federer den Service zu entschärfe­n. Ob das auch heute gelingt, wird man sehen. Der Italiener sagt, er habe aus den Niederlage­n gegen Federer und Rafael Nadal (am US Open) viel gelernt. Der Start in London ist jedoch missglückt. Beim 2:6, 1:6 gegen Novak Djokovic blieb Berrettini chancenlos.

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