20 Minuten - Zurich

Die Türkei schafft IS-Kämpfer aus

BERN. Dutzende IS-Kämpfer sollen aus der Türkei nach Europa ausgeschaf­ft werden. Die Schweiz könnte die Einreise nicht verhindern.

- EHS/GUX

Die Türkei will gefangen genommene IS-Kämpfer in ihre europäisch­en Heimatländ­er ausschaffe­n – auch wenn ihnen diese den Pass entzogen haben. «Wir sind kein Hotel für IS-Mitglieder», sagte der türkische Innenminis­ter Süleyman Soylu. Bereits seien ein amerikanis­cher und ein dänischer Bürger ausgeschaf­ft worden, in den nächsten Tagen sollen irische, deutsche und französisc­he IS-Kämpfer folgen.

Kämpfer mit Schweizer Pass sind vorerst nicht unter den angekündig­ten Rückführun­gen. Die Schweiz will ihre ISKämpfer nicht aktiv zurückhole­n. Bei Kindern will der Bund das prüfen. In den Niederland­en hat ein Gericht die Behörden hingegen verpflicht­et, Kinder von IS-Kämpfern notfalls mit ihren Müttern zurückzuho­len. Die Schweiz habe sich auf Rückkehrer vorbereite­t, sagt Guido Balmer vom Eidgenössi­schen Justiz- und Polizeidep­artement. Die Einreise eigener Staatsbürg­er könne die Schweiz wie andere Länder nicht verhindern. Würden Gefährder von ausländisc­hen

Behörden überstellt, so würden diese in der Schweiz strafrecht­lich belangt. «Gegen die IS-Kämpfer aus der Schweiz laufen bereits Strafverfa­hren.»

Daneben sehe der Bund Massnahmen zur Reintegrat­ion vor. Erst letzte Woche hat die Sicherheit­spolitisch­e Kommission des Ständerats die vorgesehen­en neuen Massnahmen zum Umgang mit Gefährdern wie Hausarrest oder Mindeststr­afen verschärft. Die Mitgliedsc­haft in terroristi­schen Organisati­onen soll mit bis zu zehn Jahren Freiheitss­trafe bestraft werden. Nun geht die Vorlage in den Ständerat.

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