Bis 2050 leben allein in Afrika 2,5 Milliarden Menschen
NAIROBI. Die UNO-Konferenz zur Weltbevölkerung hat gestern begonnen. Es geht um Wachstum und um die Rechte der Frauen.
«Den Zeitpunkt und die Zahl der Kinder zu bestimmen, ist ein Menschenrecht», sagte die stellvertretende UNO-Generalsekretärin Amina Mohammed an der Eröffnung der Konferenz in Nairobi. Dafür müssten Tabus rund um sexuelle und reproduktive Gesundheit wie etwa Verhütung und Sexualaufklärung gebrochen werden, forderte Kronprinzessin Mary von Dänemark. Das Treffen, an dem über 6000 Menschen aus 165 Ländern teilnehmen, hat vor allem das Ziel, bis 2030 Müttersterblichkeit und Gewalt gegen Frauen zu eliminieren und allen Menschen Zugang zu Verhütungsmitteln zu geben. Noch immer gibt es weltweit 214 Millionen Frauen, die eine Schwangerschaft verhindern wollen, aber dazu keine Möglichkeit haben.
In der kenianischen Hauptstadt geht es aber auch darum, wie das Wachstum der Weltbevölkerung begrenzt werden kann, etwa durch Familienplanung und Sexualaufklärung. Gudrun Nadoll von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sagte dem ZDF: «Wenn Mädchen Sekundarschulen besuchen, steigt statistisch das
Alter, in dem sie zum ersten Mal schwanger werden.»
Derzeit leben 7,7 Milliarden Menschen auf der Welt, bis 2050 werden es laut der UNO fast 10 Milliarden sein. In Afrika soll sich die Bevölkerung gemäss Zahlen des BerlinInstituts bis dahin auf 2,5 Milliarden verdoppeln. Mit einer Geburtenziffer von 4,4 liegt der Kontinent weit über dem globalen Schnitt von 2,5. Nigeria etwa könnte bis 2050 das bevölkerungsmässig drittgrösste
Land der Erde werden.