«Schlatter hat dem Bisherigen Noser das Fürchten gelehrt»
ZÜRICH. Ruedi Noser (FDP) zieht in den Ständerat. Seine Herausforderin hätte sich ein knapperes Resultat gewünscht.
Die Grünen-Politikerin Marionna Schlatter schafft die Überraschung nicht und verfehlt die Wahl in den Ständerat. Diese geschafft hat im zweiten Wahlgang mit rund 70 000 Stimmen Vorsprung der Bisherige Ruedi Noser (FDP). Er zieht neben Daniel Jositsch (SP), der im ersten Wahlgang gewählt wurde, ins Stöckli. «Ich freue mich sehr über dieses eindeutige Resultat», sagt Noser zu 20 Minuten. Es zeige, dass sich der Kanton Zürich eine starke Stimme wünsche, die sich für die Wirtschaft und den Bankplatz einsetze. Schlatter zeigt sich gegenüber TeleZüri geknickt: «Ein bisschen Enttäuschung ist natürlich da. Ich hätte mir ein knapperes Resultat gewünscht.»
Für Politologe Dr. Louis Perron war das Ergebnis zu erwarten. «Es sprach einiges für Noser. Entscheidend war auch der Rückzug von SVP-Kandidat Roger Köppel.» Wäre dieser zum zweiten Wahlgang angetreten, wäre es auf die Stärke der jeweiligen Basis angekommen. «Da wäre Schlatter nicht schlecht dagestanden», so Perron. Beim Kopf-an-KopfRennen habe aber Noser klar die Überhand gehabt. «Er sitzt fest im Sattel, ist kein Feindbild der Linken und hat keine grossen Fehler gemacht.» Zudem sei mit Jositsch bereits ein rot-grüner Vertreter gewählt worden. Als Verliererin sieht Perron Schlatter aber nicht. «Sie kann mit erhobenem Haupt aus dieser Schlacht ziehen.» Es sei eine schwierige Ausgangslage für sie gewesen – trotz der grünen Welle. Vor kurzem habe man Schlatter ausserhalb politischer Kreise nicht gekannt.