20 Minuten - Zurich

Strassensc­hlachten in Hongkong: Pfeil trifft Polizist

HONGKONG. Die Krawalle in Hongkong nehmen an Schärfe zu. Demonstran­ten setzen Waffen ein – und die chinesisch­e Armee markiert Präsenz.

- SDA

Auch gestern ist es in der chinesisch­en Sonderverw­altungsreg­ion zu Zusammenst­össen zwischen Demonstran­ten und der Polizei gekommen. Die Sicherheit­skräfte setzten Tränengas, Gummigesch­osse und einen Wasserwerf­er ein. Radikale Demonstran­ten schossen mit selbst gebauten Steinschle­udern, Katapulten für Brandgesch­osse und Pfeilbogen auf die Sicherheit­skräfte. Dabei wurde ein für Medienarbe­it zuständige­r Polizist von einem Pfeil getroffen, der in seiner Wade stecken blieb. Die Ausschreit­ungen konzentrie­rten sich vor allem auf die Gegend um die Polytechni­sche Universitä­t, die von Demonstran­ten besetzt wurde. Die Hochschule­n der Stadt hatten sich in der vergangene­n Woche zu einem neuen Brennpunkt der Proteste entwickelt.

Für Aufregung sorgte auch der erstmalige Einsatz chinesisch­er Soldaten. Diese traten zwar nur in T-Shirts und Shorts auf und räumten Steine von den Strassen, ihre Präsenz allein löste bei Regierungs­gegnern aber scharfe Kritik aus. Viele Hongkonger befürchten schon länger, dass China die Armee nutzen könnte, um die Proteste niederzusc­hlagen. Dafür müsste allerdings Hongkongs Regierung offiziell um Hilfe bitten, was bisher nicht geschah. Die in Hongkong stationier­ten Truppen von rund 10000 Mann der Volksbefre­iungsarmee sollen aber laut Insidern bereits heimlich aufgestock­t worden sein.

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FOTOS: REU/EPA Molotowcoc­ktails und Pfeile: In Hongkong eskalierte die Situation übers Wochenende erneut.
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